Zufällig müssen die Germanen beim Ausschachten für ihr Urnengrab auf die 500 Jahre ältere Bestattung gestoßen sein. Pietätvoll haben sie die Leichen brandstückchen und Scherben des bronzezeitlichen Grabes, in dessen eine Hälfte sie geraten waren, beiseite gelegt, um ihre Urne auf die Reste einer bronzezeit lichen Schale zu setzen (Abb. 5). Bei der Suche nach weiteren Literaturangaben finden wir einen interessanten Bericht von R. Braune und R. Grahmann über bronzezeitliche und slawische Herdstellen in der Pleißenaue nördlich des Staubeckens'). Ihre Lage läßt erkennen, daß in der Bronzezeit und in der spätslawischen Zeit das Rlima es ermöglichte, in der Aue zu wohnen. Lür die spätslawische Zeit liegen noch zwei weitere Belege für diese Tatsache vor, einmal in Siedlungsfunden, die an der Grenze Markkleeberg-Ost Tröbern, Ortsteil Lroftewitz herausgekommen sind?), zum andern in Gicdlungsfunden, die bis in die frühdeutsche Zeit reichen, und die das Naturkundliche Museum zu Leipzig IhZ7 von einer tiefergelegten wiese nördlich der Stadtmühle eingeliefert bekam. Das slawische Dorf an der ersteren Stelle zog sich von der Aue bis auf die Höhe des Ufers hin. Dort ist durch das Eingreifen der Herren Hammer, Hanitzsch und Malermeister Götz und seines Gobnes in den letzten Jahren wesentliches Siedlungsmaterial gerettet worden, darunter ein Bodenstempel eines Gefäßes in der Lorin eines Haken kreuzes mit abgerundeten Ecken (Abb. ö). Die neueren Lunde dieses Platzes werden im Naturkundlichen Heimatmuseum, die älteren, die aus der Grabung von vr. Richter stammen, im Völkerkunde-Museum aufbewakrt. Abb. ö Aarkklccbcrq-Vst Vs n. Nr. Dem schon zweimal erwäbnten Lübrer durch die vorgeschichtliche Abteilung des Völkerkunde-Museums verdanken wir noch eine Angabe über bronzezeitliche Lunde in Merkkleeberg Ost (S. ö^). Offensichtlich sind damit Reste von mittel bronzezeitlichen Urnen und Beigefäßen und ein Bronzenadel-Bruchstück gemeint, die lhlo als Geschenk von Privatier Rricger ins Völkerkunde-Museum ein geliefert wurden. Herr Rrieger besaß jetzt noch eine Riste voller Scherben, die er bereitwilligst der Allgemeinbeit zur Verfügung stellte. Die Lundstelle, Ecke Richard-Wagner-Straße—Beethovenstraße, liegt etwa ZSS in von den bronze- ') Fundpflegc, Iakm. I, Heft ö (IgZZ), S. und B. Grabmann im Mannus, Iabrg. 2ö (I-Zt), S. Z7ff. ?) Tackcnbcrg in Röyscbke Fcstscbrift, ly)7, S. 2).