kleeberg aus dem Amtszimmer des früheren Bürgermeisters Immanuel Schmidt übernommen hat. Daß wir es bei den Urnen mit Funden vom Grundstück Gasse zu tun haben, ist ohne weiteres klar; und damit war ein Germanenfriedhof fest- gestellt, noch dazu auf Markkleeberger Grund und Boden. Wer weiß, wie selten gerade Reste aus der germanischen Besiedlung unseres Landes bekannt werden, wird die Freude verstehen. Lie Sammlung des Pfarrers Wangemann war nicht mehr am Ort. Seine Witwe, mit der die Verbindung ausgenommen wurde, hatte sie an ihren Schwager verschenkt, der in Stuttgart lebt. Dieser erlaubte zeichnerische und photographische Aufnahme der Funde durch canä. Beiler, wissenschaftlicher Hilfsarbeiter an der Stuttgarter Altertümersammlung. Die Funde gehören nicht etwa, wie man zuerst annehmen konnte, in die germanische Zeit, sondern in die Jüngstem- bzw. frühe Eisenzeit (Fazettenaxt und Gefäße). Frau Pfarrer Wangemann besann sich darauf, daß die Urnen vom Grundstück Gasse herrühren. Diese Aussage stimmte mit der von Frau Thieme, geb. Gasse, überein, daß Pfarrer Wangemann Alter tümer bekommen habe. Somit sind an der betreffenden Stelle Gräber der Jung steinzeit, der illyrischen Epoche und der germanischen herausgekommen; und da Pfarrer Wangemann nur Funde von diesem Platz aufbewahrte, muß auch das bronzezeitliche Gefäß, das in der Schule Markkleeberg-West bisher ohne Fund ortsangabe stand, auf dem Gelände des Hauses Gasse gefunden worden sein. Es ist eine schöne dunkelbraune Terrine mit flach heraustretenden Buckeln. Abb. I Abb. 3 Markkleeberg, Stadtteil Gautzsch, 1/3 n. Gr. Nicht genug mit diesen vielen Funden, die beim Neubau des Hauses Roburger Straße 80 angetroffen wurden, ist dort noch ein Schnurbecher aus der jüngeren Steinzeit entdeckt worden. Die Nachricht darüber fiel mir beim Lesen und Durchblättern der Gkizzenbücher von M. Näbe, ein den Vorgeschichtlern wohlbekannter Altertumsfreund und Heimatforscher, auf, die im Völkerkunde museum zu Leipzig eingestellt sind und auch Zeitungsausschnitte über Vor geschichtsfunde enthalten. Unter ihnen ist einer aus dem Jahre lhll, der ein gehend über die Altertümer vom Grundstück Gasse berichtet und einen Schnur becher erwähnt. Der Verfasser des Artikels, Zollsekretär I. Bernhardt, war ein