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zumitteln"^. Darum forderte er, „die Ausarbeitung einer bei Beschreibung alter- tbümlicher Gegenstände allgemein anwendbaren terminologischen Nomen klatur zur leichteren Verständlichkeit derselben" sowie zur Vermeidung lite rarischer Fehden. Griechische und lateinische Namen zur „Bezeichnung der deutschen Alterthümer zu gebrauchen", lehnte er ab, weil „unsere Sprache genügend ausreiche"?). Müssen wir nicht ganz ehrlich gestehen, daß wir auch heute kaum weiter darin gekommen sind, als daß auf der Tagung der Berufsvereinigung deutscher Vorgeschichtsforscher lpZo in Main; einmal über eine solche eindeutige Namengebung gesprochen worden ist? Unerschütterlich war preusker» Glauben an den Mert der heimatlichen Forschung. Mie oft forderte er, „auch in Hinsicht der vaterländischen Alter - tbümer alle Rräfte anzuspornen, und uns nicht mit der Forschung zu begnügen, wie Rom und Griechenland, Ägypten und Indien ibre Götter verekrren und ihre Häuser verzierten, oder Volksversammlungen und Gchlachtbaufen bildeten, sondern auch nach dem Beispiele benachbarter Provinzen, das Leben und Treiben unserer vorfabren, ihre Mobnsitze und Häuslichkeit und sonstigen vcrkältnisse zu ergründen suchen . . ."). Genau so, wenn er in einem Bericht über „Merk würdige altertkümliche Auffindungen bei Budissin" — gemeint ist eine Grabung im Bereich des Malles auf dem proitschenberg 18Z0 — bemerktes: „Und sollten diese uns näher betreffenden Nachrichten nicht erfreulicher seyn, als wenn sich selbst einheimische Zeitblätter beeilen oberflächliche Notizen von Alterthümern entfernter Länder mitzutbeilen, die wir weder näber beschauen, noch die uns überbaupt das bohe Interesse darbieten können, welches vater ländische Merkwürdigkeiten in so mancher Beziebung gewäkren." „Dennb) alles Missen ist zur Benutzung für das Leben und zu dessen Be günstigung bestimmt, und die Missenschaft, welche nicht für dieses, nicht für das wahre Mohl der Menschen nützliche Früchte trägt, ist keinesfalls der Bearbeitung wertk." Grundfalsch aber wäre es, wenn wir glauben wollten, daß all das heiße und ehrliche Ringen zu Preuskers Zeiten um eine Rlärung der Dinge aus den Funden vom Standpunkt der heutigen Missenschaft vollkommen zwecklos gewesen sei. vlur einige Beispiele dafür: Preusker stellte fest«): „ . . ., daß diese in diesiger Gegend sim nördlichen Tbeile des meißnischen Rreises, rechts an der Elbe! entdeckten Urnen mit den, in den benachbarten Gegenden der Gber-Lausitz, Nieder Lausitz, Schlesiens und Böhmens, so wie in den angrenzenden Bezirken des Herzogtums Sachsen . . . gefundenen Gefäßen zwar zum größten Theil übereinstimmen, daß aber auch bei einer noch näkern Vergleichung derselben aus diesen verschiedenen Provinzen, sich künftig gewiß auffallende verschicdcnbeitcn auffinden lassen werden, deren schon einige angedeutet worden, obgleich noch weiterer Prüfung zu unter werfen sind." Das ist ein Urteil für die mittlere bis ausgebende Bronzezeit, das auch beute noch Geltung hat. Geradezu verblüffend ist es, daß preusker in den „Radeberger Urnen"?) trotz -) SV. 4, S. l lp. — -) SV. p, S. 48, 2lnm."). — °) SV. 4, S. lol. — SV. IZ, S. 22p. —°) SV. 27, S. Ps. — °) SV. 5, S. 48—50. — ') SV. 5, S. )), des. in der Anmerkung dazu.