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gemeinschaftlichen Nachforschungen. . . . Größere Abbandlungen würden aller dings unbedingt ausgeschlossen bleiben, kleine Aufsätze dagegen, und von Zeit zu Zeit auch wohl mit Steindrucken versehen, dem Blatte auch inneren und dauernden Gehalt verleihen, zumal wenn dasselbe durch eine fortgesetzte syste matische Nachweisung aller, in andern Zeitblättern oder sonstigen Schriften erschienenen Aufsätze jener Wissenschaftsfächer, zu einem fortlaufenden Reper torium für neueste deutsche Geschichts- und Alterthumsliteratur erhoben werden könnte." — Erst lh25 begründete G. Rossinna das nun von M. Jahn (Breslau) geleitete Nachrichtenblatt für deutsche Vorzeit. Da Preusker den Wert kartenmäßiger Darstellung für die Geschichte er kannt hatte, trat er auch bei der Vorgeschichte dafür ein*). Er forderte?) „die Entwerfung einer Alterthümerkarte des Vaterlandes . . ., worauf die alter- thümlichen Fundorte, wie die noch an Grt und Stelle befindlichen beidnischen Überreste, nach ihrer Art und Beschaffenheit durch verschiedenartige Zeichen an gemerkt werden" sollten. Als Ergebnis erwartete er folgendes^): „wenn sich nun einerseits durch zu entwerfende altertbümliche Land karten dieser Gegend, mit Angabe der Fundorte von Grabstätten und anderer auf die heidnische Vorzeit hinweisenden Gegenstände . . ., die früher bewohnten Orte, die damals schon gangbaren Land- und Heerstraßen . . . und andere ört liche verbältnisse auffinden lassen können; so werden andererseits durch Unter suchungen und Vergleichungen der entdeckten Idole, Gpferaltäre und Gpfer- geräte die Abweichungen der religiösen Begriffe, durch die bemerkte abwechselnde Stellung, Form und Verzierung der Urnen aber, so wie durch die Beschaffenheit aufgefundener Waffen, Zierratken, häuslicher Gerätbe und anderer Gegen stände, die Bildungsstufen, Vkational-Eigentbümlichkeiten und die übrigen Lebens-Verhältnisse der früher« Bewobner unseres Vaterlandes in einem, wenn auch nicht völlig klaren, doch weit hellerem Lichte, als bisher, erscheinen; und zwar um so mebr, als dabei die archäologischen Ergebnisse des Auslandes - zumal des stamm- und sprachverwandten nördlichen Europas — nicht ohne Berücksichtigung bleiben." Ist es nicht dasselbe, wenn preusker durch vergleichende Untersuchungen am Fundmaterial, durch die Verschiedenheit in Form und Verzierung der Urnen die „National-Eigentbümlichkeiten", d. h. doch Völker oder Volksstämme, erfassen zu können hoffte, wie es Rossinna reichlich 7Iakrzehnte später mit seinem bekannten Satz getan hat: „Scharf umgrenzte Rulturgebiete decken sich zu allen Zeiten mit besonderen Völkern oder volksstämmcn"? Es wird niemand behaupten können, daß preusker nur ein Stubcngelebrter gewesen sei, wer einmal in seinen „Erinnerungen aus meinem Leben "^) über die Entstebung seiner „Blicke in die vaterländische Vorzeit" nachgelesen bat. Mehr als Zs Wallanlagen bat er eigens für die Herausgabe seiner „Blicke" allein in Sachsen auf seinen, scherzbafterweise „Preschpartien"«) genannten Reisen besucht, preusker wußte viel zu genau, worauf es ankam«): *) SV. 4-, S. 5-1 f.; vgl. auch SV. 7, S. Zy. — -) SV. Z2, S. 2-. — °) SV. 5, S. 50s. — «) SV. Z7, Rd. XII, I85-. — °) SV. Z7, 25-. XII, 185-, S. 588f. °) SV. 2Z, s. 28f.