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und anderen (Quellen sich ergebenden Materialien zu einer übersichtlichen und möglichst vollständigen Grts-Geschichte und 2) in Hinsicht auf die Gegenwart und Zukunft, . . . jener Chroniken." Ich möchte bemerken, daß er in der gleichen Schrift (G.Zl) auch einen fingierten Lundbericht gab, der für die damalige Zeit vorbildlich genannt werden kann, preusker stellte nämlich neben dem rein Dor-geschichtlichen auch noch Anforderungen aus dem Gebiet der Volkskunde, indem er den Lehrer und Pfarrer des Grtes auffordertc, alte Lieder, Sprichworts, Sagen usf. aufzuzeichnen, um sie der Nachwelt zu erhalten. An einer anderen Stelle sagte Preusker^: „Die Geschichte ist die Lehrerin der Menschheit, . . .; nur durch Vergleich des Älteren mit dem Neueren vermag man das Bessere zu erkennen, welches zur Veranschaulichung und zugleich Veredlung des Lebens dient. Die Blüthe alles historischen Studiums aber ist die L ult Urgeschichte; die Renntnis der Namen und Jabrzahlen der Regenten, der Rriege usw. gilt blos als Rakmen; Alles muß sich bei jener auf die allmähliche Ausbildung des Menschengeschlechts nach allen Richtungen, in Wissenschaft, Runst, Gewerbe, wie Gitten und Gebräuchen des religiösen, bürgerlichen und häuslichen Lebens beziehen. Und für diesen Zweck sind die historischen Sammlungen bestimmt; nicht zur bloßen Aufspeicherung, wie so Manche wähnen, sondern zur verständigen Beschauung und Vergleichung, um culrurkistorische Resultate zu gewinnen." Die Vereinigung von Altertumsforschung und Geschichte zur Rultur- geschichte sprach Preusker klar aus^): „Also nicht die bloße Aufspeicherung solcher Alterthümer, sondern die damit verbundene wissenschaftliche Benutzung ist der Zweck ihrer Aufsuchung, und mithin nicht allein das Ziel des Altertkumforschers, sondern da Geschicht- und Altcrthumkunde in inniger Berührung stehen und sich gegen seitig bedingen — auch des auf die Vorzeit Rücksicht nehmenden Geschicht- forschcrs und Freundes . . ."^). Damit ist der letzte Ginn der Sammlung vorgeschichtlichen Fundgutes im Ziel wenigstens angedeutet. Noch schärfer faßte er es im Schlußabsatz seiner „Radeberger Urnen"*): „In Ermangelung schriftlicher Überlieferungen aus der heidnischen Vorzeit dieser Gegend, wird das todte Geräth, mittels einer solchen Deutung, zum lebendigen, lehrenden Worte, indem es zugleich zu weiterer Untersuchung und dadurch zu erwünschten historischen Resultaten — als dem Ziele alles alterthümlichen Sammelns und Forschens — Veranlassung giebt, deren unbestreitbare Wichtig keit für die vaterländische Geschichte des frühesten Alterthums, eben so wie der hohe Werth dieser selbst, — in unseren Zeiten genügend anerkannt — hier einer weitern Ausführung nicht bedarf." Wenn Preusker das 1828 äußern konnte, so nur desbalb, weil zwischen I8IY und 1824 die genannten Altertumsvereine von Naumburg bzw. Halle, Leipzig und Dresden begründet worden waren, die sich der Vorzeitfunde annahmen. Noch im Vorwort zu den „Radeberger Urnen"^), das er an seinem 41. Geburts- t) SV. 14, 2. Heft, 2l»m. >9 auf S. ZZf. — -) SV. I), S. 22§f.; die Sperrung stammt vom Verfasser. — Vgl. auch: SV. 0, S. Z—5, des. auch die 2lnm. *) auf S. Hf.; ferner SV. Iö, S. -0. — *) SV. 5, S. 5If. — SV. 5, S- 1.