Volltext Seite (XML)
angeboren wurden. Die Muße, die ihm sein Beruf ließ, widmete er nun un gehindert seinen wissenschaftlichen Neigungen. Von 1824 an Katte er, zum Teil durch Aufrufe, wie wir noch hören werden, seine Sammlungen stark vermehrt und 1826 begann er mit seiner regen schrift stellerischen Tätigkeit, die zunächst ganz überwiegend vorgeschichtlich gerichtet war. „Nachrichten von mehreren in der Gegend von Großenhain gefundenen Altert hümern") behandelten vorwiegend Grabfunde von Merschwitz, dem rechts- elbischen Vrt an der Furt der „Hohen Straße" (via regia) von Halle nach Breslau. Dieser Artikel war der erste mit seinem Namen versehene schriftstellerische versuch. Da er gelang, war er die Veranlassung dazu, daß preusker von da an sich „mehrere Jahrzehnte hindurch hauptsächlich den historischen alterthüm- lichen Forschungen mit Liebe und Eifer zuwendete"2). Ich kann im Rahmen dieser Stunde unmöglich auf alle die weiteren vor geschichtlichen Artikel und Arbeiten Preuskers eingehen — ich verweise auf die am Schluß gegebene Schriftenzusammenstellung —; nur die wichtigsten sollen erwähnt werden. Gleich im nächsten Jahre erschienen«) die „Gberlausitzischen Alterthümer", die auch selbständig 1828 in Görlitz herauskamen. Sie fanden eine sehr beifällige Aufnahme. Das mag zum Teil dem Reiz der Neuheit des Gegenstandes zu geschrieben werden — wie Preusker selbst annimmt^) —, mehr aber wokl dem Schluß der Arbeit, „weil er alle die oberlausitzisehen Vrte zum ersten Male und übersichtlich" — in alphabetischer Reihenfolge — „aufzäklte, wo heidnische Überreste oder sonstige alterthümliche Gegenstände entdeckt und jene dadurch meist als früheste Wohnsitze erkannt wurden"«). Recht beachtlich ist preuskers „Beschreibung einiger bei Radeberg im Rönig- reiche Sachsen aufgefundenen Urnen mit unbekannten Lkarakteren nebst Nach richten von einigen anderen alterthümlichen Gegenständen dasiger Gegend"«). Ich will sie kurz mit „Radeberger Urnen" bezeichnen und werde noch darauf zurückkommen. Der goldenen Jubelfeier der Gberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften in Görlitz 182- widmete er in Dankbarkeit die Schrift „Über Mittel und Zweck der vaterländischen Alterthumsforschung" (Leipzig 182- —Sv.y). Die Gesell schaft belohnte sie mit der silbernen Medaille. Sein Hauptwerk aber waren seine „Blicke in die vaterländische Vorzeit" (Leipzig, Verlag I. L. Hinrich, Z Bände: 1841, 184Z, 1844 —SV. 24), die eigentlich eine „Alterthümerkunde von Deutschland" hatten werden sollens. Sie sind heute eine noch längst nicht vollkommen ausgeschöpfce Fundgrube für viele Dinge aus der Vorzeit unserer Heimat, eine erste glänzende Zusammenfassung alles bis dakin bekannten Materials. Man wird nur immer wieder bedauern müssen, daß der Verleger aus Angst, das Buch werde schlecht gehen — es ist aber recht gut gegangen! weder Papier noch Druck zu einem Register liefern wollte, was Preusker selbst schmerzlich beklagte«). Wenn Preusker berichtet, daß er dazu ein Material von 20 Rcpositorienfächern von je Elle (28,Z2 ein) Höke mit vielleicht 12—16000 einzelnen Notizen durchgearbeitet hat, haß er deskalb, wie ') SV. 1, S. looff. — -) SV. 27, S. 21s. — °) SV. 4. — «) SV. 27, S. 2Z. — °) SV. 27, S. 2Z3. — °) SV. 5. — ') SV. 27, S. 27s, 28, ZZ, ZZg, Z). — «) -ZV. Z7, Bd. XII, 1854, S. 441.