Frühling 1817 in die Heimat zurück. In Bayreuth lernte er Jean Paul kennen. Seine Erlebnisse und Beobachtungen aus dieser Zeit schilderte er anschaulich in mehreren Aufsätzen, die er verschiedenen Zeitschriften einsandte. Mit ihnen trat er zum erstenmal als Schriftsteller auf"!) und durch sie bekam er, ohne darum nachgesucht zu haben, das Diplom als Mitglied der Gberlausitzi scheu Gesellschaft der Wissenschaften in Görlitz^). Nach seiner Rückkehr aus Frankreich gelang ibm, dem inzwischen Z1 jährigen, während der Garnisonzeit in Leipzig noch die Erfüllung seines sehnlichsten Rnabenwunsches: er konnte die Universität benutzen, „und zwar hauptsächlich zu einem mehrjährigen philosophisch-kameralistischen Rursus, wobei aber auch die Rollegia über deutsche und sächsische Geschichte die Aufmerksamkeit auf diesen Gegenstand von neuem anregten "^. Da er daneben seine Dienstgeschäfte keines wegs vernachlässigte — er schrieb sogar über militärische Dinge: „Uber die Lite ratur der Militärökonomie" — zog er sich durch Überanstrengung ein Brust- und Leberleiden zu, von dem er sich nur sehr langsam wieder erholte. „Im September 1821 wurde er mit seinem Bataillon nach Döbeln versetzt. Hier gründete er sich den eignen Herd. Er beiratete im Januar 1822 die jüngste Tochter Amalie Agnes des Bürgermeisters und Raufmanns Löwe, mit der er in einer fast Zo jährigen glücklichen Ehe lebte "§). Das nach dem Frieden erwachte Selbstbewußtsein Deutschlands führte dazu, sich ernster als je der Erforschung seiner Geschichte zuzuwenden. Nach dem Vorgang der vom Minister vom Stein zu diesem Zwecke zu Frankfurt a.Main gegründeten Gesellschaft zur Bekanntmachung deutscher Denkmäler früberer Zeit traten auch in den einzelnen Staaten und Provinzen gebildete Männer aller Stände zu Vereinen zur Erforschung und Bewahrung der heimatlichen Alter tümer zusammen. Go entstand 181- in Vlaumburg — später nach Halle verlegt — der „Thüringisch-Sächsische Verein zur Erforschung des vaterländischen Altertums und Erkaltung seiner Denkmäler", dem sich preusker anschloß. 1824 folgte in Leipzig der „Sächsische Verein für Erforschung und Bewakrung vaterländischer Altertümer", den preusker mit begründen Kalf. Am Zo. Gktober 1824 wurde in Dresden der „Röniglich Sächsische Verein für Erforschung und Erkaltung vaterländischer Altertümer" vom Rönig Friedrich August genekmigt, dem preusker ebenfalls von Anfang an angekörte. Ich habe an anderer Stelle ausgefükrt, daß wir mit diesem Jahre 1824 am Beginn einer neuen Forschungsperiode in unserem Sachsenlande sieben, weil die beiden genannten sächsischen Vereine Sammlungen vorgeschichtlicher Gegen stände anlcgten, einer neuen Forschungsperiode, die ganz wesentlich unter preuskers Führung gestanden hat. Vlach langen Bemühungen um eine Zivilstellung wurde Preusker nach ehrenvollem Abschied aus dem Militärdienst als Leutnant von der Armee im gleichen Jahre 1824 adjungierter Rentbeamter in Großenhain und zu Beginn des Iakres I82ö wirklicher Rentamtmann daselbst. In unwandelbarer Treue hing er an diesem Amt und an dieser Stadt, obwohl ihm dreimal höhere Stellungen r) SV. Z8, S. 162. — -) SV. 27, S. 1-3. — °) SV. 27, S. 20. — «) SV. Z8, S. Iö2. — °)SV. Z-, S. 20f.