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Von 1792 bis I7pö besuchte Preusker eine sog. „Sammelschule" für Rinder beiderlei Geschlechts, die dort notdürftig schreiben lernten und den kleinen Ratechis mus und das Einmaleins gelehrt bekamen. I7p7 bis 1798 beteiligte er sich an dein Unterricht, den der Randidat Häßner als Hauslcbrcr in der Raufmannsfamilie Bitterlich gab. Von diesem Hauslebrer wurde er dazu angebalten, ein Tagebuch ZU fübren und auf seinen Spaßergängen Steine, Moos und äbnlicbe Dinge zu sammeln und aufzubewabren. (Er batte aber schon mit Z Jahren kleine Häuser und dann alte Rnöpfe in Massen gesammelt). Vom l2. bis 14. Jahre besuchte preusker die Sekunda der Stadtschule, ohne daß freilich deren Unterricht seinem regen Geiste hätte genügen können. „Damals erwachte in ibm eine große Lesesucht, Uber seine Lektüre machte er sich stets Anmerkungen und Auszüge?)." In dieser Zeit besuchte preusker oft seinen Gnkel, den Leinweberobermeister Rern, einmal deshalb, weil dieser wie er „ein Freund von Büchern war", zum anderen, weil der Gnkel Rern „eine von seinen Vorfabren angelegte und von ibm fortgesetzte Lkronik der Stadt Löbau" besaß. An vielen Winterabenden hat preusker darin mit größtem Interesse gelesen und wieder gelesen, auch Teile davon abgeschrieben. Er suchte nach ähnlichen Schriften und stieß so auf die ausführliche Stadtchronik, die der Stadtschreiber von Löbau fortzufübren hatte. Er erwirkte sich die Erlaubnis zur Benutzung dieser Stadtchronik und erreichte sogar ab 1804 wenigstens während des Gommerhalbjabres die regelmäßige wöchentliche „Öffnung der früker stets verschlossen gebaltenen, von den Bewoknern der Stadt kaum gekannten Ratsbibliothek", die freilich mit seinem Weggang von Löbau wieder eingestellt wurde. Seine Mitteilungen davon in der „Lausitzischen Monatsschrift" der Gber- lausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften waren, wie er selbst sagt?), die von ibm „mit vieler Freude erblickten ersten im Druck erschienenen Zeilen eigner Abfassung". Von allem, was er las, machte er sich Auszüge für seine Notizbücher, die ibn nach seiner eigenen Angabe zu manchen schwierigen Leistungen befäkigten, die er sonst niemals hätte ausfübren können. Nach des Vaters Willen verließ Preusker 1801 nach seiner Ronfirmation die Schule. Er sollte die schriftlichen Arbeiten im väterlichen Geschäft erledigen; er mußte aber auch die Märkte besuchen. Das damit verbundene unrubige Leben sagte ibm ebensowenig zu wie „das, um der Laune der Räufer zu fröknen, oft so fade Handelsgespräch"^. Er sebnte sich nach seinen Büchern studierende Rameraden machten diese Sebnsucht noch größer —, für welche der „Besuch der Bibliotheken, Buchbandlungen und Antiquare in den bezogenen Marktorten"^) nur ein recht dürftiger Ersatz war. „Zuerst war es die im väterlichen Verkaufs gewölbe als Makulatur fleißig gelesene Literaturzeitung, welche ibn „besonders durch die Vlacbrichten von Universitäten, gelebrten Gesellschaften, wissenschaft lichen Sammlungen usw. im Intelligenzblatt fesselte und zum Studium begeisterte . . ."^). r) SV. 40, S. 627. —-) SV. Z8, S. 161. — °) SV. 27, S. 8 und 8s. —«) SV. 27, S. 1)3. — «) SV. 27, S. IZs. — °) SV. 27, S. IZa.