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Das reiche Hügelgrab von Stenn bei Zwickau. Von N). Grünberg, Dresden. Zu seinem hundertsten Geburtstag soll der vorliegende Lund der Öffentlichkeit in Erinnerung gebracht werden, nachdem er kurz nach seiner Auffindung im Jahre I8ZY verschiedentlich besprochen worden ist^). Daß der Lund in der sächsischen Vorgeschichte so lange nicht die ihm zukommcnde Beachtung erfahren hat, liegt daran, daß nicht nur aus der Umgegend von Zwickau, sondern auch aus dem sächsischen Vogtland bisher weitere sichere bronzezeitliche Lunde fehlten, dieser eine Lund sich also gebietlich nicht einordnen ließ. In den letzten Jahren ist es nun dem vogtländischen Vertrauensmann für Bodenaltertümer A. Haase, Plauen, gelungen, nicht nur ausgedehnte Siedlungen, sondern auch eine stattliche Reihe von Hügelgräbern der jüngeren Bronzezeit im Vogtland festzustellen, über die er im vorliegenden Heft selbst berichtet. Es fehlt hiernach im Zwickauer Gebiet nur ein fleißiger Sucher nach Grabhügeln, um den Hügel von Stenn in Verbindung zu denen des Plauener Gebietes zu bringen. Die Lunde von Stenn selbst gelten leider als verschollen. Zum Glück besitzt aber der Altertumsverein für Zwickau und Umgegend zwei gute Zeichnungen?), die annähernd miteinander übereinstimmen. Außerdem gibt August von Larisch in seiner Beschreibung dieses Lundes^) so genaue Maßangaben von den Lundstücken, daß sie eindeutig in den vorliegenden Zeichnungen wiedergegeben werden können. Dieser Bericht von Larischs soll in der Lorm folgen, wie er von Hofrat Deichmüller unter Weglassung nebensächlicher Bemerkungen in die Akten des Landespflegers für Bodenaltertümer in Sachsen ausgenommen worden ist: „Herr pelz der Jüngere, Besitzer des Bittergutes Weißenbrunn, erkaufte im Jahre I8ZH von dem Bauer in Stenn einen seit undenklichen Zeiten auf dessen Feld, auf der Höhe zwischen planiy und Stenn gelegenen Steinhaufen. Schon durch die Form der Erhöhung aufmerksam geworden und glaubend, daß sie in dem Schweden- oder einem anderen Dricge als Schanze gedient haben könne, ermunterte er die Arbeiter zur Auf merksamkeit auf alles, wenn sich etwa Ungewöhnliches vorfinden möchte. Dies blieb nicht ohne Erfolg. Bei dem allmählichen wcgräumcn der Steine fanden fick folgende Gegen stände, welche die Güte des Herrn Pelz mir lange Zeit zur Anschauung überließ. l. Zwei Stückchen runder Bronzcdraht (Abb. ö), etwa V« Zoll (Z rum) stark. Beide Stücke 5 Zoll (ll,8 cm) lang und an Gcwicbt Lot (öI x). Ein frischer Bruch D. Preuskcr, Blicke in die Vatcrländiscbe Vorzeit I8-Z/--, II, S. I52/Z, III, S. 8Z, Tafel III, Abb. ZI; Tafel VI, Abb. 7h; G. DIcmm, AUgcm. Dulturwissenschaft II, Leipzig I85h, S. I8-; Sitzungsbericht Isis Dresden 1865, S. 82; Ihll, S. 22. Die Denntnis der beiden Zeichnungen wird Herrn Stadtarchivar Or. Hahn, Zwickau, verdankt. ') 15. Jahresbericht des Vogtländischcn Altcrtumsforschendcn Vereins Plauen i. V. 18-0, S. 20 mit Abb.