Verteilung oder aber die Abnahme überflüssiger Reste möglich ist 4 ). Anfangs fehlten diese Erfahrungen noch, und selbst in den Metallzeiten können un schwer Stücke ausgesondert werden, die ohne Beachtung dieser Regel ent standen und damit in Form und Technik von der dann üblichen Ware ab fallen. Es soll zuletzt noch darauf hingewiesen werden, daß alle Fingerspuren auf die Arbeit der Frau 5 ) und damit die Haustöpferei hinweisen, die vor der Aus bildung eines gesonderten Töpferhandwerks, das bei uns dann erst später für den Bedarf der gesamten Bevölkerung zu sorgen hatte, in der Regel nur den Eigenbedarf deckte. Ein weiteres gutes Beispiel für den ringförmigen Aufbau des gesamten Gefäßes stellt ein zweihenkliger, steilgewölbter Topf vom Gräberfeld Dresden-Löbtau aus der ausklingenden Lausitzer Kultur dar (Abb. 4 bis 7) 6 ). Ganz abgesehen davon, daß wir hier eine Teilanfertigung des Bodens, der dem Gefäß später angefügt wurde, beobachten können (Abb. 7)7), tritt der Aufbau in Ring wülsten trotz des feinen Überzuges sogar an der Oberfläche klar hervor, ja sogar die Spuren der Finger vom Verkneten der einzelnen Zonen lassen sich leicht ablesen. Beachtenswert sind die breiten Einzelstreifen und die Druck dellen in den Feldern selbst, aber auch auf den Paßstellen (Abb. 4 bis 6). Ein gründliches Überarbeiten der Oberfläche ist bei dem Grabgefäß aus Dresden- Löbtau im Gegensatz zu den sonst üblichen Gepflogenheiten nicht erfolgt, ebenso fehlt die Anwendung eines formverbessernden Holzes (Steines oder Knochens) 8 ). So kommen alle Unebenheiten der alten Oberfläche ohne Über zug trotz des später erfolgten Auftrages klar zur Geltung. Es mag dabei un entschieden bleiben, ob das Gewicht des noch nassen Gefäßes, der Schwund bei der Lufttrocknung oder gar der Brand das Heraustreten der einzelnen Aufbauringe noch wesentlich gefördert hat. Fest steht jedenfalls, daß die genannte Erscheinung dadurch noch beträchtlich unterstützt wurde, daß die Paßstellen bedeutend dicker sind als die übrige Wandung und dadurch auch ein anderer Grad der Veränderung nach Abschluß der reinen Formarbeiten zu erwarten ist. “) G. Löwe und W. Coblenz, a. a. O., Abb. 3 und 13. 5) Diese für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung so überaus wichtige Tatsache ist auch seit langem immer wieder betont und an Beispielen erläutert worden. Völkerkundliche Ver gleiche erhärten die Ergebnisse. 6) Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden (S.: 77/60). 7 ) G. Löwe und W. Coblenz, a. a. 0., Abb. 7—19. 8) Vgl. für Aunjetitz die jüngsten Bemerkungen von G. Billig, Das Formholz als Werkzeug des Aun- jetitzer Töpfers, in: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 7, 1960, S. 208-226.