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sind ebenso kennzeichnend wie aufgesetzte Griffleisten (Abb. 18,2)40). Das gleiche gilt für die Tassen (Abb. 24,5, 6)41) und die Scherbe mit „Bäumchen ornament“ (Abb. 27)42). Da die verwaschenen Billendorfer Spätformen 43 ) fehlen, ist ein Ende der Be siedlung in der Billendorfer Hauptstufe wahrscheinlich. Die Metallfunde ergänzen das durch die Keramik gewonnene Bild. Die Nadel mit geripptem Kolbenkopf, die Coblenz zur Gruppe der scharfgerippten Nadel stellte 44 ), mag zeitlich noch an die ältesten Keramikfunde heranreichen 45 ). Der aus den Schuttschichten des Walles stammende Ring (Abb. 13) gehört zur Gruppe der geschlossenen rundstabigen Halsringe mit Schrägfurchen gruppen 46 ), deren hauptsächliche Verbreitung östlich der Oder liegt 47 ). Die Zeitstellung wird durch Hortfunde in die Periode 5 festgelegt 48 ), doch sind diese Ringe auch aus jüngeren Gräbern bekannt 49 ). Das vorgelegte Exemplar ist der erste Fund dieser Art in Sachsen 50 ). Etwa zeitgleich ist das Messer mit stark gegliedertem Vollgriff (Abb. 32). Es zeigt das typische Hallstatt-B- Schema in der Klingenschweifung 51 ) und weicht mit seiner verwaschenen Form von den im nördlichen Mitteleuropa bekannt gewordenen Stücken 52 ) ab. 40) 0. Seewald u. Ä. Kloiber, a. a. O., Abb. 1,2 und 1,3. 41) Die Form der Tasse ist z. B. von der bemalten Keramik in Niederkaina bekannt (W. Coblenz, a. a. 0). Die Verzierung tritt bereits in etwas älteren Verbänden auf, Niederkaina Qu II, Grab 75, ist aber auch für die Billendorfer Hauptstufe, Niederkaina Qu IV, Grab 1, belegt. 42) W. Kropf, a. a. 0., S. 116 ff. 43) Die für die Spätphase der Billendorfer Kultur herausgearbeiteten Gefäßformen (G. Bierbaum, Zur Frage der Enddatierung der Billendorfer Kultur in Sachsen, in: Mannus VI. Ergänzungsband 1928, S. 127 ff.), dem ,,Bautzener Typ“ Frenzels (Bilderhandbuch, S. 91/92) treten öfter, allerdings meist außerhalb der Oberlausitz, mit Formen der Billendorfer Hauptstufe auf (Kropf a. a. O., S. 144 ff.). Beide Formen treten also eine Zeitlang gemeinsam auf. Inwieweit man diese Gruppierung bereits zur Spätphase rechnen darf, bedarf noch gründlicher Untersuchung. Das Bruchstück (Abb. 18,1) kommt in der Form dem Bautzener Typ bereits sehr nahe, wenn auch die charakteristische Auf rauhung der Gefäßoberfläche noch fehlt. 14) W. Coblenz, Grabfunde 1952, S. 106. 45) W. Coblenz, a. a. 0., S. 107. 46) E. Sprockhof, .Jungbronzezeitliche Hortfunde der Südzone des nordischen Kreises (Periode V), 16. Katalog des RGZM, Mainz 1956, Band 1, S. 154 ff. 47) E. Sprockhof!', a. a. O., Band II, S. 76 f. Dort die Zusammenstellung dieser Fundgruppe. 48 ) E. Sprockhoff, a. a. 0., Band I, S. 156 f. 40 ) E. Sprockhoff, a. a. 0., Band I, S. 156, Anm. 2. 50) Ein zweiter Ring der gleichen Art ist Bestandteil eines noch unpublizierten Hortfundes von der Heidenschanze Dresden-Coschütz. 61) W. A. v. Brunn, Reichverzierte Hallstatt-B-Messer aus Mitteldeutschland, in: Germania 31, 1951, S. 15 ff. 52) Zusammenstellung der Funde bei W. A. v. Brunn, a. a. 0., Anm. 26, und E. Sprockhoff, a. a. 0., Band 1, S. 109.