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„1. Bruchstück einer Gußform für verdeckten Herdguß (schwach gesplitteter, feinkörniger Granit). Bruchstück einer Schale für den Guß von zwei Gegenständen, von denen einer als flachgebogene Knopfsichel feststellbar ist; von der Form für den zweiten Gegen stand ist so wenig erhalten, daß sich der Gegenstand nicht mehr bestimmen läßt. Abb. 15. Radisch Kleinsaubernitz, Kreis Bautzen. Bruchstück einer Gußform, Knopfsichel. 1:2. Die Formseite ist schalenförmig ausgeplatzt, wodurch die Schneide und der Zipfel der Sichel stark mitgenommen sind, eine kleine Stelle am Knopf der Sichel gegen die Spitze zeigend ist ebenfalls ausgeplatzt. Ebenso ist die Unterseite ausgeplatzt. Der Einguß für die Sichelform scheint nachgeschnitten zu sein, Reste eines ähn lichen Schnittes befinden sich etwas unterhalb, vom Rand einwärts, an diesen zweiten Einschnitt schließt der Rest einer gewölbten Fläche an. Das Gestein ist, wahrscheinlich nach dem Zerplatzen der Form, einer so starken Erhitzung aus gesetzt gewesen, daß die Stirnseite (Eingußseite) ziemlich stark blasig aufgetrieben ist. Wahrscheinlich ist durch diese Erhitzung auch der übrige Teil des Stückes stark in Mitleidenschaft gezogen worden, denn die Stoßfläche weist eine starke Einziehung in der Längsrichtung auf (1,5 mm auf 6 cm), auch zeigt das Stück auf der ganzen Oberfläche und tief in die Unterseite hineinreichend eine starke rötliche Verfärbung (Brandhaut), sonst ist das Gestein fast blaugrau. Seitenlängen: 5,26 cm (Eingußseite), 6,33 cm (Sichelrückenseite), 7,88 cm und 4,6 cm; Dicke 2,96 cm bis 0,88 cm; Gewicht 97,94 g. Abb. 15 2. Bruchstück einer Gußform für eine Lanzenspitze (Gestein zu den Amphiboliten gehörig). Ecke einer wohl ziemlich rechteckigen Platte (Schale). Erhalten ist ein Teil der Tüllenform und ein Teil des Bettes für den Kernhaltestift. Die Lanzenspitzentülle ist konisch, am Mündungsrand nach außen gewulstet. Das Stiftbett beginnt halb rund an der Tülle und wird nach außen etwas kantig. Dieser Mündungswulst liegt etwas innerhalb der Eingußkante. Die „Einguß"öffnung hat einen gut 1 mm geringeren Durchmesser als die Wand der Tülle, der Wulst ist ziemlich stärker. (Halbmesser am Formrand 12,25 cm; am Tüllenrand 11,5 cm; am Wulst 13 cm; dicht oberhalb des Wulstes 12,25 cm; am Bruchende 8,5 cm.) Ein direkter Einguß 37