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Eine weitere, sehr häufige Form sind große, sehr flache Verfärbungen von unregelmäßiger Gestalt 17 ). Die Ausmaße schwanken zwischen einer Breite von 1,04 m und 2,50 m und einer Länge von 3,60 m bis 4,98 m. Sie reichen durchschnittlich 0,10 m bis 0,20 m in den Boden. An einzelnen Stellen lagen 0,40 m bis 0,50 m innerhalb dieser Verfärbungen eingetiefte Gruben. In diese Gruppe ist auch die erwähnte „Tenne aus gestampftem Ton“ unter dem Wall kern zu rechnen. Nur in zwei solcher Verfärbungen sind von Deichmüller Herdstellen ergraben worden. Es muß mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß es sich bei diesen Verfärbungen um Beste von in Blocktechnik erbauten Gebäuden handelt 18 ). Herdstellen sind recht selten. An Hand der vorliegenden Niederschriften lassen sie sich mit einiger Sicherheit in 23 Fällen nachweisen, wobei allerdings einige, durch jüngere Überschneidungen bedingt, nur noch in Spuren vorhanden waren. Es ließen sich zwei Formen beobachten: 1. 0,01 m bis 0,03 m starke, rotgebrannte Lehmlagen von runder oder lang ovaler Form. Der Durchmesser liegt zwischen 0,40 m und 0,70 m. 2. Kreisförmige oder abgerundete Steinsetzungen unterschiedlicher Größe als Begrenzung; innerhalb der zum Teil recht stark geglühten Steine Asche anhäufungen. In einigen Verfärbungen, in denen pyramidenstumpfförmige „Webgewichte“ lagen, wird man wohl Reste von Webgruben bzw. Webhäusern sehen dürfen. So fanden sich innerhalb der großflächigen Verfärbung 708 in einer nieren förmigen, 0,60 m eingetieften, schwarz verfärbten Grube 22 faustgroße Steine und zwei „Webgewichte“. In geringer Entfernung der Grube lagen zwei weitere Gewichte. Ähnliche Beobachtungen ergeben die Gruben 327 und 402 a, in denen neben einer Lage von „Tonbatzen“, gemischt mit kleinen Steinen und Scherben, jeweils Bruchstücke mehrerer Webgewichte gefunden wurden. Insgesamt treffen derartige Beobachtungen für 31 Gruben zu. Nahrungsreste wurden verhältnismäßig selten geborgen. Neben einigen nicht näher bestimmten Knochen erwähnte Deichmüller lediglich verkohlte Hirse aus den Gruben 122 a, b, 183, 185 a, b und 168. Auf das Vorhandensein von Gießerwerkstätten deuten mehrere Funde hin. Hier sind an erster Stelle zwei Bruchstücke von Gußformen zu nennen, die in der Nähe des Walles bzw. in Grube 507 lagen 19 ). 17) Z. B. die Verfärbungen 15, 20 a, 36, 53, 127, 133, 258 a, 458. 18) Mehrfach wurden in den Humusschichten über den Gruben Scherbenhaufen, Wandbewurf, Asche anhäufungen und Steinsetzungen beobachtet. Da die Humusschicht während der Untersuchung in unterschiedlicher Stärke (0,15—0,56 m) abgetragen wurde, dürften Reste ebenerdiger Bauten im Humus gelegen haben und unerkannt beseitigt worden sein. 19) Die Originale sind 1945 vernichtet worden. Zwei Zeichnungen und Beschreibungen von Dengler + sowie ein Foto sind vorhanden. Der Text der Beschreibung wurde unverändert übernommen.