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Ökologische Aussagen können auf Grund der Brombeer-Steinkerne nicht gemacht werden, da die Sammelart zu weit verbreitet ist und an den verschie densten Standorten vorkommt. Rubus idaeus LlNNfi (Himbeere) (Abb. 5,3 bis s). Die Steinkerne der Himbeere ähneln, wie erwähnt, stark denen der Brombeere, mit denen sie sich vergesellschaftet im vorliegenden Material fanden. Sie sind 2,0 mm bis 2,2 mm lang und 0,9 mm bis 1,1 mm breit und haben gestreckt bohnenförmige Gestalt. Ihre Oberfläche ist ebenfalls wabig-wulstig skulptu- riert. Wegen der zirkumpolaren Verbreitung der Art, von der subarktischen Zone bis zu den gemäßigten Breiten, und ihrer unterschiedlichsten Standorte kann die Himbeere keine ökologischen Hinweise geben. Leguminosae (Hülsenfrüchtler) (Abb. 5,6). Es fanden sich sechzehn Samen von linsenförmiger Gestalt mit einem Durch messer von 2,5 mm bis 3,0 mm. Sie haben eine glatte Testa (Samenschale). Derartige Samen kommen bei den Hülsenfrüchtlern häufig vor. Die morpholo gischen Eigenschaften der Reste reichen jedoch nicht aus, sie einer bestimmten Gattung oder gar Art zuzuordnen. Es können daher auch keine Aussagen über ihren Lebensraum gemacht werden. Solanaceae (Nachtschattengewächse) Solanum dulcamara LINN (Bittersüßer Nachtschatten) (Abb. 5,7). Ein linsenförmiger Same der Gattung Solanum wurde wegen seiner Testa struktur, die derjenigen des Solanum dulcamara gleicht, zum bittersüßen Nachtschatten gestellt. Der Same hat einen Durchmesser von 2,0 mm. Seine Testa ist durch ein feines polygonales Netz skulpturiert. Solanum dulcamara ist in Europa allgemein verbreitet. Die Grenze der nörd lichsten Verbreitung ist Mittelnorwegen. Die Art findet sich bis Nordafrika, West- und Ostasien verbreitet. Sie bevorzugt feuchte Regionen, Ufergelände und Auenwälder. Caprifoliaceae (Geißblattgewächse) Sambucus ebulus LINN (Zwergholunder) (Abb. 5,8). Ein Same, der zu Sambucus ebulus gehört, konnte nachgewiesen werden. Er hat flache, eiförmig-zugespitzte Gestalt, bei einer Länge von 3,1 mm und einer Breite von 1,9 mm. Seine Testa besitzt eine warzig-runzelige Skulptur. Der Rest mußte zu Sambucus ebulus gestellt werden, da die Samen der ver wandten Arten Sambucus nigra und S. racemosa im Verhältnis Länge zu Breite eine bedeutendere Länge haben. Sambucus ebulus ist von Südschweden bis Mittel- und Südeuropa, Nord afrika, Madeira und in Westasien bis zum Iran verbreitet. Er bevorzugt feuchte Waldlichtungen, Auen und sumpfiges Gelände.