Holzkonstruktion anscheinend anders erfaßt hatte (mehrere rostartig über einandergeschichtete Hölzer), so erklärt sich die Diskrepanz zwischen denbeiden Befunden und Zeichnungen aus dem unterschiedlichen Erhaltungszustand des Holzes. Wilhelm hatte auf jeden Fall die günstigere Stelle geschnitten. Die Befestigung bestand demnach aus längs und quer zum Wallverlauf liegenden, teilweise bearbeiteten Eichenstämmen, die rostartig übereinander geschichtet waren. Allerdings scheinen die Querhölzer nicht in regelmäßigen Abständen eingebaut worden zu sein. Darauf weist ein von Deichmüller frei gelegtes Längsholz der Außenfront hin, das Einkerbungen in unterschiedlichen Abständen zeigte. Dieser Balken macht den Aufbau der Holzmauer in Blocktechnik sehr wahrscheinlich, zumal keine im anderen Falle zu erwar tenden senkrechten Hölzer, die dem Wallverlauf entsprechend angeordnet sein müßten, nachgewiesen wurden. Einzelne 0,02 m bis 0,08 m starke, sehr unregelmäßige Pfostensetzungen im Untergrund des Walles lassen keinen Zusammenhang erkennen. Eine Festigung des Bauuntergrundes durch Steinpflaster scheint nur an einigen Stellen vor genommen worden zu sein (Abb. 10). Teilweise wurde auch auf die Kulturschicht einer unbefestigten Siedlung eine bis 0,60 m starke Schicht groben Kieses aufgetragen, auf der dann der Bau der Mauer erfolgte. Hinweise auf einen Lehmmantel über dem Kies, wie er für andere, etwa gleichzeitige Anlagen nachzuweisen ist, sind nicht vorhanden. Der sich nach außen an die Kulturschicht bzw. die Holzlagen anschließende humose Boden dürfte die Berme gebildet haben, deren Breite 6 m bis 6,20 m betrug. Unter der Holzmauer, durch die Kiesschicht bzw. Steinlagen von dieser getrennt, lag eine Kulturschicht, die sich noch über den später auf geführten Wallbereich hinaus ausdehnte. Mehrfach konnten LI beriagerungen von Wallkern und älteren Gruben erfaßt werden (Abb. 11)12). Die Datierung des Walles stößt auf Schwierigkeiten, da die Keramik aus den Wallschichten entweder nicht mehr vorhanden oder von einigen Gruben inventaren zu trennen ist. Selbst diese Scherben sind für eine genauere Datierung innerhalb der Spätbronzezeit ungeeignet, da sie uncharakteristische Formen verkörpern. Lediglich zwei Funde geben einen Hinweis für die Alters bestimmung. In den Absturzschichten des Walles im Innenraum fand der Ausgräber neben vielen anderen Scherben Gefäßreste einer „hohen Vase“ (Terrine) mit Kehlstreifen in horizontaler und gruppenweise vertikaler An ordnung. Das Gefäß ließ sich ergänzen, es war durch den sekundären Brand etwas verzogen und gehört eindeutig in die Billendorfer Gruppe (Abb. 12). 12) So z. B. Verfärbung 258 a, eine ,,Tenne aus gestampftem Ton mit Herdstelle“, die sich bis unter den Wallkern erstreckte. 29