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7. Klinge aus graubraunem, dichtem Feuerstein. Länge 5,1 cm; größte Breite 1,7 cm; größte Stärke 0,4 cm. Kat.-Nr. 6517 (S.: 1470/60) Kat.-Nr. 6511 bis 6517 im Jahre 1958 aus dem Nachlaß des Hausmeisters B. Gentsch übergeben 2 ). Exerzierplatz, Fund aus dem Jahre 1909. Von Postinspektor Geidel beim Schützengrabenbau am Rande der Leinawaldung gefunden 3 ): Prächtiger vielkantiger Axthammer mit 12 angeschliffenen Flächen am Schneidenteil, herabgezogener stumpfer Schneide und leicht gewölbtem Nacken. Länge 15,7 cm; größte Breite 5,2 cm; Lochlänge 3,8 cm; Lochdurchmesser 2,2 cm bis 2,3 cm. Kat.-Nr. 6510 (S.: 1471/60) Abb. 10 Lit.: G. Loewe, a. a. 0., S. 92 u. Taf. 73,12. Flugplatzgelände: Funde in den Jahren 1937 bis 1940 4 ). In den Jahren 1937 bis 1940 wurde der Flugplatz nach S und 0 beträchtlich erweitert, so daß z. Z. Wirtschaftsstreifen 5 seine südliche Grenze bildet. Ein gegliedert wurden der südliche Teil der Abt. 16 und die Abt. 17, 30 und 31. Bis auf geringe Reste im 0 der Abt. 30 und 31 war das Gebiet schon 1938 vollständig entholzt und bot nun einen Überblick über seine Bodengestaltung. Mitten durch das neuerschlossene Gelände schlängelte sich von S nach N in zahlreichen Win dungen der Spannerbach. Von 1938 an wurde das 3 m tief in die Talaue hinein- 2 ) Nach den Angaben des Überbringers sollten die Fundstücke von Grabungen herrühren, die Gentsch mit Prof. Amende in der Leina durchgeführt hatte. Amende hat jedoch in der Leina nur einen Hügel untersucht (1919), der sich als bronzezeitlich erwies (Mitt. Ges. d. Osterlandes, Bd. 13, S. 298 ff). — Wie die vom Verfasser angestellten Ermittlungen ergaben, heiratete der am 13. Dezember 1860 in Neuenmörbitz geborene Bruno Gentsch (f 1927) im Jahre 1891 und wird im Traueintrag als Vize- feldwbel bezeichnet. Seine Frau starb 88jährig im Jahre 1956. Danach liegt zweifellos folgender Sachverhalt vor: Gentsch beaufsichtigte als Vizefeldwebel 1892 die Abtragung der 10 letzten Grab hügel auf dem Exerzierplatz (Storchsecke). Damals wurden diese zur völligen Planierung des Platzes beseitigt, und zwar durch Soldaten, ohne Hinzuziehung eines Fachmannes (s. Nachrichten des herzoglichen Lehrerseminars zu Altenburg, S. 7). Entgegen der Meinung Amendes muß betont werden, daß auch die Scherben von zerfallenen Gefäßen geborgen und dem Herzog als dem Grund herren übergeben wurden, der die Altsachen der Altertumsforschenden Gesellschaft überwies (Mitt., Bd. 10, S. 543). Sie blieben in der „Rumpelkammer“ bis zur Bearbeitung durch Amende liegen. Es ist schon immer aufgefallen, daß sich unter den übergebenen Funden so wenig Steingeräte befanden. Die hier in Rede stehenden Stücke bringen Aufklärung. Sie stammen vom Exerzierplatz. Bei Auflösung des Haushaltes der Frau Gentsch sind sie auf die Kinder und Enkelkinder über gegangen, von denen sie dann übergeben wurden. 3 ) Wie mir Postinspektor i. R. Schubert, Altenburg, früher Bataillonsfeldwebel, mitteilte, wurden diese Übungen damals in der Nähe des sog. Birkenwäldchens durchgeführt, das heute verschwunden ist. Später ist der Exerzierplatz zum Flugplatz erweitert worden. In der Nähe dieses Wäldchens sind 1935 auch von uns aus ganz flach gewölbten Hügelgräbern eine Amphore und ein Feuersteinbeil (Kat.-Nr. 5114 und 5115) geborgen worden. 4 ) Über Entdeckung und Ausgrabung des bandkeramischen Leina-Dorfes vgl. Mitt. d. Gesch. u. Altert. Ges. d. O., Bd. 14, 1936, S. 371 ff.