Unterteilreste mit Bodenansatz von einem zweiten Gefäß. Hellbraun mit grauen und schwarzen Flecken; dünner glatter Überfang; sehr feinkörnig gemagert (Glimmer); hart gebrannt. Wandstärke 0,4 cm bis 0,8 cm. Dazu unzusammenhängende Scherben. Leichenbrandreste. Eisengegenstand in Form eines verbogenen Nagels mit kräftigem Kopf. Stark ver rostet; zahlreiche Bruchstellen. Länge: 5,7 cm. Ferner aus dem von der Planierraupe abgeschälten Sandgrubenbereich: Zahlreiche Lesescherben ohne besondere Kennzeichen, z. T. bronzezeitlich? Trotz der unerfreulichen Begleitumstände läßt sich aus dem vorgelegten Material eine Anzahl geschlossener Funde aussondern. Zu ihnen gesellen sich noch zwei der römischen Kaiserzeit angehörende Gefäße 13 ); das eine eine Urne mit verhältnismäßig reicher und vielseitiger Beigabenzusammensetzung 14 ). Berücksichtigt man diese gesamte „Nachlese“ von Höhe 89,7 15 ), so ver dichtet sich der Eindruck einer Belegung des Friedhofes, die sich von der späten Hallstattzeit über die Lateneperiode erstreckt und dann in der mitt leren 14 ) und ausgehenden Kaiser- bzw. frühen Völkerwanderungszeit 16 ) wieder greifbar ist. Als Träger der nachgewiesenen Belegungsphasen dürften weitgehend Angehörige elbgermanischer Stammeszugehörigkeit in Betracht zu ziehen sein. Eine durchgehende Belegung des Platzes vom älteren vorchristlichen Eisen alter bis zum Beginn der Völkerwanderungszeit und eine daraus für die Dauer etwa eines Jahrtausends abzuleitende Siedlungskontinuität kann allerdings ' ) Das kaiserzeitliche Fundgut wurde hier nicht mit vorgelcgt, da es in den Rahmen einer gleichzeitig durchgeführten monographischen Bearbeitung fällt (E. Meyer, Studien zur mittleren und späten Kaiserzeit in Sachsen. Ungedr. phil. Diss., Leipzig 1961). 14) Vgl. bereits E. Meyer, Ein kaiserzeitliches Urnengrab von Zwethau, Kreis Torgau. Ausgrabungen und Funde 6, 1961, S. 77 ff. (geborgen — wie das latnezeitliche Grab, Abb. 14—16 — im August 1959). 15) Sie befindet sich jetzt insgesamt im Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden, Zug.-Verz. 1960/60. 16) Das im Juni 1959 auf einem von der Sandgrube bei Höhe 89,7 belieferten Bauplatz sichergestellte und zunächst der Schule Zwethau eingelieferte Schalengefäß (bereits erwähnt von E. Meyer, a. a. O., S. 81) gleicht in Form und Verzierung z. B. einer Urne von Knau, Kreis Altenburg (G. Mildenberger, Die germanischen Funde der Völkerwanderungszeit in Sachsen, Leipzig 1959, S. 48 f. und Abb. 40; vgl. auch S. 88) oder der Schale „mit geschweiftem Profil und weichem Um bruch“ von Zörbig, Kr. Bitterfeld (B. Schmidt, Die späte Völkerwanderungszeit in Mitteldeutsch land, Halle 1961, S. 89 und Taf. 7 a).