Der alte Fundbestand vom Proitschenberg führt uns für die Bronzezeit in die jüngeren Stufen. Wohl wird eine mittelständige Lappenaxt 33 ) angegeben und finden sich auch noch Buckel im einfachen Hof, so herrschen doch innen facettierte Ränder, Schrägriefen 34 ), Schalen mit Omphalosboden oder solche mit eingezogenem und verdicktem Rand, Doppelkegel mit Umbruchskerbung, mit Horizontalrillen oder gerauhtem Unterteil, Vorratsgefäße mit Finger- Abb. 17. Bautzen, Proitschenberg. Bronzemesser. 2:3. tupfenleisten und Rauhtöpfe, von sicher jüngstbronzezeitlichem Material besonders Pilgerflaschenscherben oder von Dellen umgebene Buckel vor 35 36 ). Das Übergewicht liegt allerdings nicht auf der jüngsten Stufe. Auch die Metall funde weisen in erster Linie nach der Jungbronzezeit (Abb. 17 und 18)36). Den Siedlungscharakter unterstreichen Reibsteine, Mühlen, vor allem aber Massen von Lehmbrand mit Balken- und Strohabdrücken. Der bisher mögliche Gesamtüberblick ergibt für die Besiedlung der Befesti gung auf dem Proitschenberg etwa folgendes Bild: Vom Ende der mittleren Bronzezeit an ist eine dichtere Dauersiedlung auf dem gesamten Plateau anzu- 33) A. Lissauer, Dritter Typenkartenbericht, in: Zeitschrift für Ethnologie, 1906, S. 838; J. Frenzel, Die bronzezeitlichen Sammel- und Einzelfunde der Oberlausitz, in: Festschrift zur 25-Jahr-Feier der Gesellschaft für Vorgeschichte und Geschichte der Oberlausitz für Bautzen, 1926, S. 24 ff., hier S. 37. In den Städtischen Kunstsammlungen Görlitz war das Exemplar infolge fehlender Bezeichnung allerdings nicht identifizierbar. 34) Siehe schon die Abbildung bei A. Heino, a. a. 0., Taf. XIII. 35) Besonders die reichen Bestände im Bautzener Museum. Dazu unter anderem Keramik aus dem Stadtmuseum Zittau: Reste einer großen Zonenbuckelterrine, eines Riefengefäßes mit innen facettiertem Rand und Oberteilscherben eines Doppelkegels mit Horizontalriefen über dem Um bruch; Geschenk von H. Grafe +. 36) J. Frenzel, a. a. 0., S. 37 und Taf. V 16; A. Heino, a. a. 0., Taf. XIV 4.