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Im August 1917 wurden nochmals ohne jetzt genau festlegbare Grabungsstelle Schürfungen am Nordhange des Plateaus vorgenommen, die lediglich große Posten Lausitzer Scherben, einen Mahlstein, Asche und Holzkohle einbrachten und auf eine Herdstelle schließen ließen. In 0,50 m Tiefe war hier der gewach sene Fels erreicht, über dem sich eine lose Steinschicht befand, in welche die Kulturreste teilweise eingebettet waren 30 ). Der Schichtenaufbau entspricht damit dem bei den Grabungen von 1960 31 ) gewonnenen Bild und läßt darauf schließen, daß im Gesamtbereich der ostnordöstlich vom Friedhof gelegenen oberen Terrasse olfenbar annähernd die gleichen Lageverhältnisse zu ver zeichnen sind. Da über eine etwaige zusätzliche Befestigung dieser oberen Terrasse keine restlose Klarheit herrschte, wurde im August 1960 am Nordabhang ein 16 m langer Versuchsschnitt gelegt 32 ), der zumindest darüber aufklärte, daß dort keinerlei mauerartige Wehr vorhanden war (Abb. 16). Unter einer wechselnd starken Humusdecke (0,12 m bis 0,76 m) wurde die Oberfläche des verwitter ten Felsens meist schon an der Untergrenze des modernen Humus erreicht. Vor der Hangkante lag ihm eine dünne Schicht (0,10 m bis 0,48 m) ton haltigen Sandes mit Gesteinsgrus auf. Die moderne Störung zwischen 4,20 in und 5,40 m geht auf den Schützengrabenbau vom Frühjahr 1945 zurück. Die dem Graben vorgelagerten dicken Humusschichten (0,76 m) stammen sicher gleichfalls aus dieser Zeit (Einschluß von modernem Abfall) und dienten als Brüstungsschutz. Hangabwärts folgten zwei flache Rinnen — bei 9,50 m bis 11,20 m mit 0,50 m Tiefe und bei 11,90 m bis 14,50 in mit maximal 0,75 m Tiefe — mit Humus, Ton, Sand, Holzkohle und modernen Scherben gefüllt. Auch hier liegen damit keine bronzezeitlichen Zusatzbauten vor. Lausitzer Scherben stammen lediglich aus der deckenden Humusschicht und gehören damit zweifellos zur besiedelten Innenfläche (Pflugverschleppung). noch Fußnote 29 einigermaßen flaches Feld zu gewinnen, nach außen herabgeworfen. Möglicherweise setzt sich der Wall aber auch an den steilen Seiten des Berges überhaupt nicht fort. Zu genaueren Ergebnissen sind noch einige weitere Einstiche in der Nachbarschaft nötig, die ich, wenn es das Wetter erlaubt, noch in den nächsten Wochen vorzunehmen vorschlage. 27. Oktober 1915 gez. Needon“ Bemerkungen auf einer Geländeskizze vom 10. November 1915: ,,Gegraben 7 m weiter nach N von der Grabung am 27. Okt. Graben 3 m lang, oben 1,30 m breit. Nach dem Abhang zu mehr schwarzer Humusboden mit zahlreichen Gefäßbruchstücken. Bergaufwärts in 30—40 cm Tiefe Lehmschicht. In 1 m Tiefe unter der Lehmschicht eine Ascheschicht (A) mit einigen gebrannten Scherben, darunter lehmig-thonige Schicht mit Steinen, in 1,70 m Tiefe etwa Felsboden, wie durch eine Tiefergrabung festgestellt wurde.“ 30 ) Grabungsberichte der Gesellschaft, S. 42. 8l ) Siehe Chr. Eckardt, a. a. O. 32) Die Ausgrabungsarbeiten wurden am 8. August 1960 begonnen und konnten infolge intensiven Einsatzes der Gnippe R. Spehr, E. Kleinwächter und R. Winkler am 11. August 1960 abgeschlossen werden.