Abb. 15. Bautzen, Proitschenberg. Im Profil Abb. 14 aufgedeckte Holzlagen vom Wallaufbau mit den Resten von Bohlen in den unteren Schichten und Rundhölzern als oberer Abschluß rechtwinklig geschnitten. Etwas idealisiert. Nach Grabungstagebüchern Bautzen. Alle anderen Grabungen betreffen den Wall nicht direkt, sondern die geschützte Innenfläche. So wurden Versuchsschürfungen im Jahre 1903 auf dem großen Felde ostnordöstlich des Kirchhofes durchgeführt 26 ), die Siedlungsreste ergaben (bronzezeitliche Keramik 27 ), wenige slawische Scherben, Lehmbrand mit Holzabdrücken, einen Herd mit Asche und Keramik). Etwa an der gleichen Stelle barg man 190 5 28 ) die Reste eines großen, wieder ergänzbaren Vorrats gefäßes. Die Nachforschungen am 27. Oktober 1915 fanden etwa in der Nord- ostecke der oberen Terrasse hart oberhalb des Abhanges statt und wurden am 10. November 1915 fortgesetzt. Zweck war die Feststellung des Wallverlaufes an dieser Seite. Leider waren Beobachtungen offenbar nicht so gut möglich, daß eindeutige Ergebnisse 29 ) erreicht werden konnten. Dazu kam in den oberen Schichten eine moderne Störung des Aufbaues. 26) Tagebuch der Bautzener Gesellschaft vom 4. November 1903 (Parzelle 4). 27) Omphalosschale, Vorratsgefäßreste, Ricfenscherben. 28) Tagebuch der Bautzener Gesellschaft vom 18. Oktober 1905 (Protokoll König). 29) Nach dem Grabungstagebuch der Bautzener Gesellschaft: . . . ,,Es wurde ein Graben in Richtung ungef. N—S angelegt, von 1 m breit, 3 m lang, oben (d. h. bergauf) reichlich 11/2 m tief, unter etwa 1,2 m. An der oberen Seite lag bis etwa 80 cm Tiefe eine schwarze fette Bodenschicht, in der ziemlich häufig sieh Scherben des älteren Laus. Typus fanden. Darunter lag eine nach oben (bergaufwärts) ansteigende feste Lehmschicht, die bis zum gewachsenen Boden reichte und sich nach der unteren Seite (bergabwärts) verlor. An dieser Stelle im niederen Teile des Walles, drangen wir mangels der nötigen Zeit nicht bis zur Lehmschicht und zu dem gewachsenen Boden vor. Hier fand sich in ca. 1/, m Tiefe ein eiserner Schlüssel und ein dreieckiges Hütchen von Porzellan — Dreispitz aus friederizianischer Zeit, von einer Rokokofigur — es handelt sich also hier um eine Aufschüttung, die erst seit der 2. Hälfte des 18. Jahrh. gemacht sein kann. Auffällig war (am Ende des Grabens berg abwärts) in einer Tiefe von etwa 80 cm ein großer Steinblock mitten in der aufgeschütteten fetten schwarzen Erde, ca. 1/a m im Viereck. Unter dieser lag sehr fette tonige Erde und etwas Holzkohle, so daß möglicherweise ein Grab mit diesem Stein zugedeckt gewesen ist. Daneben fand sich eine Brandschicht — von H. Brüger in meiner Abwesenheit beobachtet, bitte Lage anzugeben! — und dabei Reste eines größeren Gefäßes sowie eine wohlerhaltene Schüssel (vergl. Skizze III.). Nach meiner Meinung hat die Grabung auf die Außenseite des Walles getroffen, zu dem die Lehmschicht gehört; an der äußeren Seite ist Schult angehäuft worden, bzw. die Krone des Walles, um ein