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Bildausschnittes angenommen werden, die von da einfallenden, durch den Brand stark geröteten Erdschichten unter Einschluß verschlackter und brand verzogener sowie in der Hitze gesprungener Steine sind vom Humus über deckt, der bei der Einebnung mit planiert wurde. Die gesamte Sturzschicht selbst liegt aber auch noch auf der alten Humusoberkante der Zeit vor der Vernichtung der Verteidigungsmauer auf. Die Grabungen von 1905 (Abb. 9 bis 13), die sämtlich im Innenbezirk des Friedhofes liegen, beweisen, daß der Wall selbst durch das heutige Kirchhofs gelände zog und nicht, wie oft gehört und gelesen werden kann, unter der Westmauer liegt. Die Untersuchungen brachten damit eine Bestätigung des Planes von Lorenz aus dem Jahre 1825. Da das gesamte Innengelände des Beerdigungsplatzes inzwischen durch Grablegungen restlos im Schichten aufbau verändert sein dürfte, können jetzt ähnlich klare Befunde nur noch in Ausnahmefällen auftreten. 1913 wurde der alte Wall noch an der Nordwestecke geschnitten 25 ), wobei sich die Ergebnisse von 1905 zum Teil bestätigten, zum Teil aber durch neue konstruk tive Beobachtungen erweitert wurden, die sich aus der besonderen Lage des 1913er Schnittes an einer Wallecke (vielleicht Turm oder Tor?) von selbst ergeben. Der Schnitt wurde im allgemeinen bis 2,50 m tief, der Untergrenze der Holzeinbauten entsprechend, geführt. Lediglich eine größere Kontrollgrube unter den Balkenlagern erreichte mehr als 3,20 m. Sie enthielt aber nur den dort allgemein anstehenden lehmigen Boden. Von 2,50 bis 1,60 m unter der Oberfläche folgten dann an der Vorderfront fünf Lagen quer zum Wallverlauf eingebauter Hölzer, wobei die unteren vier Schichten aus Bohlen bestanden, während obenauf eine Lage Rundhölzer mit Durchmessern von 12 bis 15 cm angetroffen wurden (Abb. 14 und 15). Diese Holzeinlagerungen waren nun allerdings nicht dicht aufeinandergepackt, so daß keinerlei Zwischenraum geblieben wäre, sondern standen Schicht über Schicht in Lehmboden ein gebettet jeweils auf Lücke (Abb. 15) übereinander. Trotzdem an der Vorder front Störungen erfolgt waren, erreichten die genannten Hölzer der Außenlage noch Längen von 1,50 m. Nach innen folgten nun in gleicher Höhe — mit Ausnahme der obersten Lage — vier weitere Schichten quer zum Wallverlauf eingelegter waagerechter Hölzer, nur daß diesmal die untersten drei Straten aus Stämmen bestanden, während lediglich die vierte als oberer Abschluß eine Bohlenschicht darstellte. Da in der Grabungsskizze Hinweise auf Störun gen in den Tiefen von 2,50 bis 1,60 m fehlen, muß angenommen werden, daß 25) Grabungsberichte der Bautzener Gesellschaft, S. 38 und Handskizzen. Der kurze Bericht bringt allerdings keine Einzelheiten oder spezielle Beobachtungen, sondern lediglich eine abgekürzte Beschreibung der Skizzen von reichlich zwei Zeilen und eine Teilnehmerliste (5., 6. und 8. November).