Volltext Seite (XML)
Gräbern, z. B. Amphoren mit Riefenbogen 26 ) (Abb. 12,3) aus Grab 8 und aus Siedlungsgrube 51, Doppelkegel mit gekerbtem Umbruch 27 ) aus Grab 2 ebenso wie aus den Siedlungsgruben 6 (Abb. 7,?) und 17, facettierte Schalen 28 ) aus Grab 5 (Abb. 12,?) und einer Anzahl Siedlungsgruben. Ebenso vereinzelt im Fundmaterial wie die Randscherben einer facettierten Schale mit gekerbtem Umbruch aus der Siedlungsgrube 3329) steht bisher ein Siebgefäß aus Grube 12 30 ). Jüngstbronzezeitliche Funde traten zurück. Schräggekerbte Schalenränder kamen sowohl in Grab 2 als auch in den Siedlungsgruben 47 und 48 31 ) vor. Aus Grab 5 stammt außer dem geschlickten Rauhtopf (Abb. 12,6), der als Urne diente, ein gleichartiges Schalenrandstück mit Hohlfacette (Abb. 12,7)32) wie aus der Siedlungsgrube 32. Terrinenoberteile mit waagerechter Schulter- riefung 33 ) liegen aus Siedlungsgruben 41 und 51 vor. Die Herdgrube ähnelt in ihrer Anlage mit Steinausfütterung und Lehm verstrich einer jüngeren Anlage aus Gundorf 34 ). Siedlungsspuren der slawischen Periode ließen sich nur in geringem Umfange nachweisen. Randscherben von hohen Drehscheibengefäßen 35 ) mit starkem Halsschulter knick und Stürzenkehle, wie sie z. B. Grube 9 brachte, fügen sich zwanglos dem spätslawischen Formenschatz der Oberlausitz ein (Abb. 14,1 und 2). Wahr scheinlich ist in dieser Zeit schon mit einer wichtigeren slawischen Ansiedlung auf dem gegenüberliegenden Spreeufer als Keimzelle für die spätere Entwick lung der Stadt zu rechnen. 26) Vgl. W. Grünberg, Die Grabfunde der jüngeren und jüngsten Bronzezeit im Gau Sachsen, Berlin 1943, Taf. 29,1, auch S. 25. 27) Vgl. W. Grünberg, a. a. 0., Taf. 43,5 und S. 34. 28) Vgl. W. Grünberg, a. a. 0., Taf. 43,1. 29) W. Grünberg, a. a. O., Taf. 39,4. 30 ) Vgl. Frenzel — Radig — Reche, Grundriß der Vorgeschichte Sachsens, 1934, S. 405, Abb. 238; A. Kiekebusch, a. a. 0., Taf. XIV b; J. Kostrzewski, Kultura Luzycka na Pomorzu, 1958, S. 215, Abb. 178. 3l ) Vgl. W. Grünberg, a. a. 0., Taf. 44,7. 3:) W. Grünberg, a. a. O., S. 42. 33) w. Grünberg, a. a. 0., Taf. 61,1 und S. 40. 34) R. Moschkau, Eine germanische Ofenanlage von Gundorf (Böhlitz-Ehrenberg-West bei Leipzig), in: Sachsens Vorzeit 4, 1940, S. 10. 35) H. A. Knorr, Die slawische Keramik zwischen Elbe und Oder, Leipzig 1937, Abb. 41,14 und S. 67, Abb. 43. Ähnliches Material der Oberlausitzer Spätgruppe liegt aus Göda, Rachlau, Prischwitz und Großpostwitz, Kreis Bautzen, vor (S. 65); W. Frenzel, Vorgeschichte der Lausitzen, Land und Volk, insbesondere die Wenden, Langensalza 1932, Taf. 31 und 32,4. Die Fotoarbeiten führte R. Koch aus, die Zeichnungen fertigte E. Pünsch an und der Grabungs plan wurde von Ch. Jäger gezeichnet. Den Kollegen vom Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden sei für ihre Mitarbeit vielmals gedankt.