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Grube 22: Ovale Siedlungsgrube, die im obersten Planum (0,32 m unter der Oberfläche) noch mit der ihr südlich benachbarten rechteckigen Grube ver bunden war. Das zeitliche Verhältnis der Gruben zueinander konnte erst ein Schnitt durch die Kontaktzone klären. Die Trennung erfolgte 0,48 m unter der Oberfläche. Die Grube war wannenförmig eingetieft und teils durch hinein gepackte, teils durch anstehende Steine vom Grus isoliert. Länge 2,20 m, Breite 1,10 m, Tiefe 0,30 m. Füllung: Fette, schwarze Kulturerde mit zahlreicher Keramik. Doppelkegelscherbe mit waagerechter Riefung über dem Umbruch. Kleine Scherbe mit runden Dellen und Riefen. Bandförmiger Terrinenhenkel mit Mittelgrat. Runde Scheibe, aus der Wandscherbe eines Rauhtopfes gearbeitet. Maße: Durchmesser 4,3 cm; Wandstärke 0,9 cm. (S.: 2676/60) Facettierte Randscherbe. Skelettgrab Grube 23: Länge 2,35 m, Breite 1,10 m, Tiefe 0,40 m. Die Grube erschien im Planum (0,20 m unter der Oberfläche) annähernd rechteckig, wobei die Ecken etwas abgerundet waren. Auf der Nordseite grenzte sie an die ovale Siedlungsgrube 22, deren Steineinfassung sich an die rechteckige Grube anlehnte und diese z. T. überschnitt. Nach dem Heraus nehmen des Nord-Ost-Quadranten wurde in einer Tiefe von 0,48 m unter der Oberfläche eine deutliche Grenze zwischen den beiden Gruben sichtbar. Im Profil zeichnete sich klar ab, daß Grube 23 die ältere Anlage war, in welche die wannenförmige Siedlungsgrube von oben eingetieft war und dabei Teile der senkrecht ansteigenden Grubenwand zerstört hatte. Die helle lehmhaltige Grabfüllung hob sich deutlich von der teilweise darüber liegenden dunklen Kulturerde der Siedlungsgrube ab. In Grube 23 konnte in einer Tiefe von 0,31 m ein beigabenloses weibliches Skelett in gestreckter Rückenlage mit rechteckiger Steinsetzung (2,30 X 1,00 m) 17 ) freigelegt werden (Abb. 11). Die Bestattung war ostwest orientiert, wobei der Kopf im Westen lag. Dem oberen Teil der Grabfüllung konnten neben weniger aussagefähigen Scherben zwei 7 ) Bronzezeitliche Gräberfelder mit Brand- und Skelettbestattung u. a.: F Garscha, Das bronzezeitliche Gräberfeld von Immendingen, in: Badische Fundberichte 13, 1937, S. 68 ff.; W.Kimmig, Die Urnenfelderkultur in Baden, Taf. 44,4 und S. 29; J. Lechler, Das Gräberfeld auf dem Sehringsberge bei Helmsdorf, in: Mannus 16, Leipzig 1924, S. 392 (Grab 1); G. Neumann, Siedlung und Gräber feld der jüngsten Bronzezeit an der Winkelölmühle in Otterstedt, Landkreis Sondershausen, in: Spatenforscher 6, 1941, S. 4; K. Nuglisch, Das bronzezeitliche Gräberfeld von Heldrungen, Kreis Artern, in: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte 44, 1960, S. 135.