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Gesamtlänge 16,6 cm; Blattlänge 10,1cm; größte Blattbreite 3,5 cm; Tüllen munddurchmesser 2,4 cm X 2,6 cm; Nietlochdurchmesser 0,6 cm; Gewicht 93,6 g (1960). Stadtmuseum Bautzen (früher Sammlung des Kunsthändlers Rinnelt, Bautzen) V 48/60 (S.: 110/47) Abb. 4 Der Fund ist in seiner Zusammensetzung und Zeitstellung schon gewürdigt worden. Wir möchten nur wiederholen, daß er durch die relative Seltenheit der Lanzenform in Sachsen größere Bedeutung gewinnt. Eine späte Ein gliederung in der Aunjetitzer Kultur wird als gesichert gelten können, was außerdem die jungen Formen der Randleistenbeile erheischen 8 ). Ob wir nun bereits den Anfang der Stufe 2 erreicht haben, mag wenigstens teilweise wegen der gering abweichenden chronologischen Grenzziehung oder deren Unklarheit bzw. der fließenden Übergänge sicher zu entscheiden versagt sein. Es scheint in diesem Zusammenhang angeraten, ein weiteres Bronzebeil 9 ) vor zulegen, das von der gleichen Flur stammt und 1960 als Neufund ins Stadt museum Bautzen kam 10 ). Es handelt sich dabei um ein flaches Absatzbeil vom böhmischen Typus, das als typologischer Nachkomme der Stücke aus dem genannten Hortfund betrachtet werden darf. Flaches, bronzenes Absatzbeil mit schmalem Blatt und stark verbreiterter Schneide. Schneide gerundet, doch im Mittelteil stark abgenutzt und nach- geschliffen, so daß sie dort fast gerade verläuft. Ohne Randleisten, Rast fast gerade und relativ flach, Bahneinziehung unter der Rast nur gering. Gesamtlänge 12,1 cm; Schneidenbreite 3,9 cm; größte Dicke 1 cm; Gewicht 107,3 g (1960). Stadtmuseum Bautzen 37/60 (S.: 1554/60) Abb. 5 Das zeitliche Verhältnis hilft der Hort von Pegau-Carsdorf sicher klären 11 ), der die Typen beider eben vorgelegten Beilarten vereinigt. Besonders wichtig aber ist die bereits andernorts bestätigte Tatsache der im Aunjetitzer Ver- 8) Vgl. für Sachsen etwa Dresden-Prohlis (Billig, a. a. O., Abb. 32; v. Brunn, a. a. ()., Taf. 25/26), Naundorf bei Zehren, Kreis Meißen, Grah 2 und ohne Grahzusammenhang (W. Coblenz, Einige alte und neue Funde aus Sachsen 1. Das stein- und bronzezeitliche Gräberfeld von Naundorf bei Zehren, in: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 3, 1953, S. 83 IT. und Abb. 1,2 und 3; G. Billig, a. a. O., Abb. 20,2 und 3). 9 ) Für liebenswürdige Publikationserlaubnis sei dem wissenschaftlichen Mitarbeiter des Stadt museums Bautzen, Lutz Oberhofer, der auch die im Vorhergehenden behandelten Funde zur Inventarisierung durch das Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden zur Verfügung stellte, herz lichst gedankt. 10) Sandgrube v. Reinhardt. 11) G. Billig, a. a. O., Abb. 47—49; W. A. v. Brunn, a. a. O., Taf. 76—78.