eingerammt sind, gegen die Erdwände der Grube gepreßt. Verschiedentlich sind alte Pfosten durch neue vermehrt worden, weil die alten angefault waren oder weil die Grubenverschalung dem Erddruck nachgegeben hatte. Ab gesehen vom Erhaltungszustand bestehen Unterschiede in der handwerklichen Exaktheit der ursprünglichen Ausführung. Es handelt sich demnach um künstliche Anlagen, von denen leider der obere Teil beim Bau der später darübergesetzten Häuser abgetragen wurde, wodurch auch der eindeutige Bezug zum dazugehörigen Siedlungshorizont verlorenging. Dieser lag jedoch sicherlich auf der Oberfläche der beschriebenen Sedimentationsschicht; denn die Gruben schneiden die Kontaktstelle des abgelagerten Schlammes mit dem dammartig erhöhten Nordufer des Mühlgrabens (Abb. 13,2 und 3). Über den Zweck der Gruben gab ihr Inhalt Aufschluß — beim Aufgraben der fauligen Substanz und bei einer einfachen Probe durch Auflösen im Wasser zeigte es sich, daß es Viehdung war! Bedauerlicherweise konnte aus Mangel an Zement der völlige Aushub der Dunggruben von der Bauleitung nicht gestattet werden. Immerhin wurden sie durch das verbreiterte und vertiefte Mittelfundament und durch die Zwischenfundamente so oft geschnitten, daß es möglich war, wesentliche Züge ihrer Struktur zu erfassen. Die in den Dung eingestreuten Scherben gestatteten für die 4 aufgedeckten Dunggruben eine Benutzungszeit zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert anzusetzen, sie waren also mittelalterlich. Daß eine der Dunggruben eher als die anderen aufgegeben worden ist, ging nicht nur aus der Keramik hervor, in der nur die blaugraue Irdenware vertreten ist (Abb. 3 C); auch der durch eine ältere Aufschütte zusammengepreßte Dung war trockener, während der Dung in den anderen Gruben trotz 400jähriger Lagerung nach der Freilegung so kräftig roch, als wäre er frisch aus dem Stall in die Dung- grübe gekommen. a) Der Stalldung Die günstigen Fundumstände veranlaßten mich, mit dem Institut für Acker- und Pflanzenbau der Universität Leipzig in Verbindung zu treten. Herr Dr. J. Enzmann besichtigte die Gruben und bemühte sich in dankenswerter Weise um die hier zitierte Analyse ihres Inhaltes. Er bestätigte, daß es land wirtschaftliche Anlagen waren. Der dunkelgrüne Dung enthielt tierische Exkremente, vermutlich überwiegend Rinderkot, und war stark mit Laub streu — Blättern, kleinen Zweigen, Wickensamen — durchmischt. Aber auch Roggenstroh war enthalten, dessen Struktur gut erkannt werden konnte, weil es nur schwach angerottet war. „Der Nährstoffgehalt des Dunges: Für die quantitative Bestimmung der Nährstoffe (mit Ausnahme von Stickstoff) wurde nach erfolgter trockener Veraschung von 10 g der lufttrockenen gemahlenen Substanz bei 500 °C ein