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Aufgelöst wird in 100 ml Wasser bei Temperaturen von 22 °C 40 °C 80 °C 10,8 g 13,7 g 23,6 g, wobei die erhaltene Lösung schwach sauer reagiert (0,1 M Lösung hat pH etwa 5). Sie verhält sich also wie eine mittelschwache Säure. Das Doppelnatronsalz der Ethylendiamintetraessigsäure dissoziert in ein zweiwertiges Anion NaH,Y = 2 Na+ + H,Y2- Anion H,Y2 bildet dann mit zahlreichen Kationen Komplexe Me ++ + H 2 Y— = MeY— + 2 H 1 Me + + + + H 2 Y— = MeY“ + 2 H+ Me++++ + H 2 Y— = MeY + 2 H + Ein Grammion des Komplexes wiegt ohne Berücksichtigung seines Wertes im mer ein Grammkation des Metalles, gleichzeitig werden 2 Grammione Wasser stoff abgegeben. Die entstandenen Komplexe unterscheiden sich nur in der Zahl der negativen Ladungen. Dieses Komplexen III (Schwarzenbach) bildet Komplexe mit Kupfer, Wismut, Blei, Kadmium, Eisen, Nickel, Kobalt, Zink, Thorium, Gallium, Indium, Kalk, Strontium, Barium, Magnesium, wobei seine Lösungen in Betreff ihrer Komplexicität und schwachen Azidität eine vorzügliche Eigenschaft haben, nämlich die Auflösung von Eisen- und Kupferkorrosionsprodukten, Kalk und Magnesiumimpregnationen eingerech net. Vielleicht ist der größte Vorteil bei der Benützung des Komplexons in der Konservierungspraxis die Leichtigkeit, mit der Kupfer(I)-oxyd aufgelöst und gelockert wird. Dieses bisher fast unlösbare Problem hat damit seine Schwie rigkeit vollkommen verloren, und wir haben eine normale Konservierungs methode gewonnen. Wie schon erwähnt wurde, bildet sich die Reduktionszone Cu 2 O unter der grünen Patina nicht nur auf Bronze- und Kupfergegenständen, sondern auch laufend auf Silber- und Goldgegenständen, vor allem auf Silbergegenständen, die meistens aus sehr feinem und fragilem Zierschmuck bestehen. Hier war es bisher unmöglich, ohne ernste Beschädigung die klebende Schicht zu entfernen. Der Arbeitsvorgang bei der Benützung des Komplexones ist sehr einfach. Man entfernt gröbste Unreinheiten bzw. entlackt oder entfettet die Gegenstände (wenn es sich um schon früher ausgegrabene Funde handelt, die in Museen aufbewahrt waren) und legt sie in die gesättigte Lösung des Komplexones. Darin läßt man sie so lange, bis sie ganz rein sind. Im Laufe der Wirkung des Bades kann man die Gegenstände von Zeit zu Zeit herausnehmen und unter fließendem Wasser abspülen. Damit hilft man dem eigentlichen Prozeß nach.