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unterscheiden, denn diese ist im Grunde ein malachitisches basisches Kupfer(II)-karbonat (CuCO 3 • Cu/OH/2), das man durch andere „schnell- patinierende", überwiegend Ammonsalze enthaltende Lösungen nicht er reichen kann. Zur Entfernung lästiger Patina kann eine ganze Reihe von Stoffen und Vor gängen dienen. Unter gewöhnlichen Bedingungen (namentlich bei Sauerstoff- zutritt) löst jedoch ihr Großteil bis zu einem gewissen Maß auch das Metall. Wenn es sich um dünnere Schichten poröser Patina handelt, können es auch verdünnte Säuren (außer Chlorwasserstoffsäure und Schwefelsäure): Am moniak, 15 %ige Lösung von Ammoniumkarbonat u. ä. sein. Bei stärkeren Schichten verwendet man die elektrolytische Reaktion mit innerer oder äußerer Stromquelle. Verläßlicher und gleichzeitig einfacher ist der bekannte Vorgang Kreftings. Bei uns hat sich die Verwendung entweder frisch bereiteter Magnesiumspäne oder gepulverten Aluminiums bewährt. Diese Metalle haben nämlich normale Potentiale — 2,34 V und — 1,33 V, die nahe des negativen Endes der Reihe dieser Standardpotentiale liegen, was gegenüber dem norma len Potential von Kupfer (Cu/Cu •= - 0,344 V) einen bedeutenden Poten tialunterschied ausmacht und somit auch schnellere und deutlichere Reduk tionsvorgänge an der Kathode bewirkt. Als Elektrolyt verwendeten wir mit Erfolg 3 %ige Natriumhydroxydlösung mit 7 % Ammoniumkarbonat. Unter der Schicht grüner Patina am basischen Kupferkarbonat befindet sich beinahe regelmäßig eine mehr oder minder starke Schicht von rotbraunem Kupfcr(I)-oxyd, das chemisch äußerst resistent ist, so daß es nicht gut mög lich ist, es durch den angeführten Reduktionsvorgang zu entfernen. Besser eignen sich für diese Zwecke stark oxydierende Stoffe, wie z. B. eine mit Schwefelsäure angesäuerte Lösung von Kaliumpermanganat, die man mit einer kleinen Pipette auf die Stellen mit festanhaftendem Oxyd Cu,0 aufträgt. Bei reinem Kupfer oder seinen höherschmelzenden Legierungen kann man auch eine radikale Reduktion verwenden, und zwar dadurch, daß man den Gegenstand genügend erwärmt, worauf man ihn geschwind in Methylalkohol eintaucht. Dadurch reduziert sich das Kupfer(I)-oxyd bis auf metallisches Kupfer. In letzter Zeit haben wir gerade in diesem Punkte neue Möglichkeiten ent deckt, und zwar bei der Benützung chelatkomplexbildender Stoffe, besonders mit dem Doppelnatronsalz der Ethylendiamintetraessigsäure: NaOOC • H,C, CH, • COONa > N — CH, — CH, —N( -2 H,O HOOC • H,C “ CH, • COOH kurz bezeichnet als Na 2 H 2 Y • 2 H 2 O. Es ist dies ein weißes, wasserlösliches Pulver. 4* 51