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genannten Korrosionsvorganges. Es kann sich dabei auch um die Störung der Ionenentstehung zwischen Metal) und Lösung handeln. Der Eingriff anodischer Inhibitoren in anodische Teile der Lokalelemente wird meistens durch die Bildung unlöslicher Verbindungen erklärt, die dann die Reaktionen Me — Ment — n e unterbinden. So geschieht es z. B. bei Chro maten, Phosphaten, Silikaten, Nitriten, Karbonaten und Hydroxyden. Ihr Großteil wirkt in Gegenwart von Sauerstoff oxydativ bei gleichzeitiger Bil dung von Schutzfilmen oxydischer Natur oder von Schutzfilmen aus unlös lichen basischen Salzen. Man verlangt von ihnen eine bestimmte Konzentra tion, unter der sie an Schutzwirkung verlieren, oder gar eine erhöhte, in kleine Flächen lokalisierte Korrosion verursachen oder eventuell auch Punkt korrosion hervorrufen, daher ihr Name „unsichere Inhibitoren“. Die Wirkung kathodischer Inhibitoren kann man verschiedenartig auffassen: a) Arsen(III)-, Antimon(III)- oder Quecksilber(II)-salze führen zum Nieder schlag ihrer Kationen an kathodischen Stellen in Form von zusammen hängenden Belagen und höherer Vorspannung des Wasserstoffs. Damit wird der kathodische Vorgang, das ist die Reaktion 2H+26-, H 2 , welche die Elektronen verbraucht, die an den Anoden durch den Übergang des geschützten Metalls in Kationen entstehen, unterbunden. b) Andere Salze, z. B. Zinn(II)-, Magnesium-, Nickel(II)-salze usw. bilden auf den Kathoden mit den OH'-Ionen schwer lösliche Hydroxyde, die nach und nach die Widerstände in Lokalelementen erhöhen. Dadurch wird der lokale Strom gesenkt wie das proportionelle Auflösen der Metallunterlage. c) Eine besondere Gruppe kathodischer Inhibitoren bilden die Polyphosphate, vor allem Hexametaphosphate wie Calgon, und weiter Bikarbonate, die sich durch große Adsorptionsfähigkeit auszeichnen. Kathodische Inhibitoren wirken schon in kleinen Mengen und sind gefahrloser als anodische Inhibitoren, obgleich sie auf bestimmten Metallen den Impuls zur Punktkorrosion geben können. Inhibitoren, die in die elektrochemischen Vorgänge der Lokalelemente eingreifen, verlieren an Wirksamkeit in Reduk- tions- und sauren Milieus, besonders bei höheren Temperaturen. Unter diesen Bedingungen sind Adsorptionsinhibitoren vorteilhafter. Sie gehören meist zu organischen Stoffen, wie z. B. die Salze organischer Säuren, oder Nitrosamine, Ester mehrsättiger Säuren, Harnstoffderivate, heterozyklische Verbindungen usw. Es handelt sich vorwiegend um oberflächenaktive Stoffe, die in ihren Strukturen hydrophobe und hydrophile Gruppen besitzen. Dabei sind sie durch ein beträchtliches Dipolmoment gekennzeichnet. Ihre Adsorption ver vollständigt sich mit der Zeit auf der ganzen Oberfläche und führt zu einem