Standpunkt aus muß man die Verwendung schwacher organischer Säuren ablehnen, obwohl einige von ihnen entweder betont komplexbildende Eigenschaften besitzen (Ameisen- und Weinsäure) oder durch ihre gänz liche Trägheit zum entblößten Metall geeignet sind. Eine von ihnen ist z. B. die Milchsäure, der wirksame Bestandteil der von Konservatoren häufig verwendeten Molke. Wenn man nun alle positiven Eigenschaften der Phosphorsäure als Basis von Entrostungsbädern zusammenfaßt, sieht man, daß ihre Vorteile die Zweckmäßigkeit aller übrigen Entrostungsmittel übertreffen. 1. Die Phosphorsäure entfernt in passender Konzentration verläßlich den Rost. 2. Bei ungenügender Spülung haben ihre Reste keinen Einfluß auf die Neigung des Eisens zum Rosten, weshalb man nicht ängstlich auf die Ent fernung letzter Spuren der Entrostungsflüssigkeit achten muß wie bei anderen Säuren, namentlich bei Chlorwasserstoffsäure und Schwefelsäure. 3. Phosphorsäure bildet keine physiologisch schädlichen Dünste, und die Gefahr der Hautätzung bei unvorsichtigem Handhaben kann im Gegensatz zur Arbeit mit Schwefelsäure als ganz unbedeutend be zeichnet werden. Die Entrostungsbäder mit Phosphorsäure können sowohl in der Wärme (wo die Wirkung bedeutend schneller ist) oder in der Kälte (wo das Entrosten eine proportionell längere Zeit in Anspruch nimmt) verwendet werden. Mit Rück sicht darauf, daß die Phosphorsäure als starke mineralische Säure in Konzen trationen, die beim Ansetzen der Entroster üblich sind, die entrostete Metall oberfläche bereits genügend stark angreift und daß man ihr aus diesem Grund Inhibitionszusätze beigeben muß, führt man den Prozeß bei normaler Labo ratoriumstemperatur durch. Vor der heutzutage bereits unübersehbaren Reihe von Inhibitionszusätzen haben nämlich gerade jene höchste Verbrei tung erfahren, die am verläßlichsten in der Kälte arbeiten, denn ihre Wirkung sinkt mit steigender Temperatur. Da man keine Einrichtung zum Heizen der Bäder verwenden muß, sinken die Kosten der ganzen Konservierungsein richtung, die dann aus einfachen Wannen (aus chemischem Steingut) und ähnlichen Vorratsgefäßen besteht, wesentlich (Abb. 11 bis 13). Durch Wirkung der Bäder entsteht Schlamm, der im wesentlichen aus höhe ren Eisen-, Aluminium-, und Kalziumphosphaten besteht., die sich am Boden des Bades sammeln. Die Entrosterlösung verliert dadurch an Wirksamkeit. Den Prozentsatz der freien Phosphorsäure kann man z. B. titrimetrisch bei Benützung eines ionenaustauschenden Katex bestimmen und das geschwächte Bad mit der errechneten Menge frischer Säure ergänzen. Einfacher ist es, mit dem Bad bis zur Erschöpfung seiner Entrostungsfähigkeit zu arbeiten und es dann gegen ein frisches Bad auszutauschen.