Das Knochenfragment umschließt die Alveole von + 4. Die in das Zahnfach passende Wurzel ist vorhanden. Von ihrem unteren Drittel an weist sie eine Zwei teilung auf und ist leicht nach lateral geneigt. Beide Apicis sind frakturiert. Das Zement ist stahlblau gefärbt und von kleinsten Sprüngen durchzogen. Auf dem Röntgenbild sind enge Kanallumen zu erkennen. Mastikal ist die Pulpa durch eine terrassenförmige Bruchfläche eröffnet. Von den restlichen Wurzeln stammen 6 aus dem Molaren- und 1 aus dem Front zahnbereich. In insgesamt fünf Fällen sind die Apicis erhalten und zeigen viermal ein offenes, jedoch stark verengtes Foramen. Sämtliche Wurzelkanäle sind stark verengt. Altersdiagnose: Adult bis Matur Grab 96, Urne 348 Vorhandenes Material: 1 Knochenfragment Farbe: braungrau Das Knochenbruchstück stellt den hintersten, zahntragenden Teil des linken Unterkiefers dar. Insgesamt sind drei Zahnfächer vorhanden, jedoch kann nicht diagnostiziert werden, ob es sich hier um zwei Molarenalveolen oder um zwei Prämolaren- und eine Molarenalveole handelt. Die Linea mylohyoidea ist deutlich ausgeprägt. Von kaudal aus ist zu erkennen, daß die gesamte Spongiosa fehlt. Allgemein gesehen macht das Bruchstück einen zierlichen Eindruck. Altersdiagnose: nicht zu bestimmen Auswertung der Untersuchungsergebnisse A. In odontologischer Hinsicht Zähne Im Zusammenhang gesehen sind wenig Kronen bzw. deren Fragmente und ganze Zähne — insgesamt nur 24% — vorhanden. Die Wurzeln machen also 76% des gesamten Zahnmaterials aus. 55% davon gehören zum Frontzahn- und 34% zum Molarenbereich, während 11% topographisch nicht näher zu bestimmen sind. Allerdings mußten die Prämolarenwurzeln als dem Front zahnbereich zugehörig eingereiht werden, da eine sichere Diagnostizierung meist nicht möglich ist. Aus diesem Grunde dürfte sich das prozentuale Ver hältnis etwas mehr zugunsten der Molarenwurzeln verschieben, so daß behaup tet werden kann, daß Frontzahn- und Molarenwurzeln im gleichen Verhältnis vorliegen. Milchzahnreste wurden nur im Urnengrab Niederkaina gefunden. Die anderen Leichenbrände enthalten keine Dentes decidui, auch die nicht, die nachge wiesenermaßen kindliche Individuen beherbergen.