Die angeführten Kammern sind für Prüfungen bestimmt, die einen vor geschriebenen tieferen Eingriff chemisch aggressiver Atmosphäre benötigen. Für leichtere Eingriffe könnte man sich mit einer Kammer begnügen, deren Ausstellungsraum von feuchter Luft durchströmt wird, welche man mit den Gaszusätzen versieht, mit deren Wirkung man bei der Bedrohung der aus gestellten Metallgegenstände rechnet. Die Ausrüstung des atmosphärischen Milieus besorgt die sogenannte Klimati- sationsanlage. Sie nimmt den genügenden Austausch von Luft vor, die nur so viel Feuchtigkeit enthält, daß es nicht zur Kondensation von Wasserdampf kommen kann. Nach K. Stoll handelt es sich um Luft mit einer Temperatur in den Grenzen von 20 bis 24 °C mit relativer Feuchtigkeit von etwa 65%. Als durchschnittliche oder erwünschte Werte werden 22 °C und 11g Wasser dampf in 1g trockener Luft angeführt. Diese Werte erreicht man durch Zu leiten frischer Luft, die dazu besonders hergerichtet werden muß, und zwar im Sommer durch Erwärmen und Entfernen überflüssiger Feuchtigkeit, im Winter durch Abkühlen und Durchfeuchten. Die aus reinem und staublosem Milieu geschöpfte Luft wird auf geölten Metallfiltern gereinigt, womit sie von groben Verunreinigungen befreit wird. Nach der Herrichtung wird die Luft gleichmäßig von der Decke eingeblasen. Die verbrauchte Luft wird vom Boden fortgeführt, aber auch teilweise von der Decke, damit sowohl die leichteren als auch die schwereren gasförmigen Verunreinigungen entfernt werden. Depositare großer Museen sollten auf jeden Fall mit einer derartigen Einrich tung ausgerüstet sein, die durch passende Regelung ihrer inneren Atmosphäre die Gefahr des Korrosionsangriffs von Metallgegenständen auf ein Mindestmaß beschränken. Man braucht sich nicht darüber zu verbreiten, daß eine solche Klimatisation auch Gegenständen aus anderen Materialien nützte. Sollte es wegen zu hoher Kosten nicht möglich sein, diese ganze Klimatisationsanlage zu installieren, sollte man wenigstens für ein entsprechend temperiertes, ge hörig trockenes und staubloses Milieu Sorge tragen. Vor allem muß man sich vor Dämpfen der Chlorwasserstoffsäure hüten, die manchmal zu Orientationsprüfungen von Mineralen verwendet und in undich ten Gefäßen aufbewahrt wird. In kleinen Museen, deren Depositare mit den Arbeitszimmern verbunden sind, ist diese Gefahr noch erhöht. IV. Der Schutz vor atmosphärischer Korrosion Das Studium der Korrosion von historischem Eisen bzw. seiner alten Arten, eventuell auch anderer Metalle, fällt in den Rahmen der übrigen Bestrebungen, die man Korrosionsfragen widmet. Anders steht es, wenn man Erkenntnisse aus dem allgemeinen Metallschutz für Bergungs- und Konservierungsbestre bungen benützen möchte. Denn dabei sind die entsprechenden Eingriffe 29