1954 wurde der Ausbau des Hauses und die Erneuerung der Fassaden tat kräftig fortgesetzt, so daß bis März 1957 die Kellerräume weitgehend und das Obergeschoß vollständig fertiggestellt waren. Mit dem Landesmuseum für Vorgeschichte zog zugleich auch das Staatliche Museum für Völkerkunde ein, und beide Forschungsstellen nutzen heute das Japanische Palais gemein sam. Jedes Institut wird nach Vollendung des Baues je ein Geschoß für Aus stellungszwecke zur Verfügung haben. Das Kellergeschoß dient beiden Dienst stellen zu gleichen Teilen als Magazin und Werkstatt, das zweite Obergeschoß der wissenschaftlichen Arbeit und als Studiensammlung. Ein gemeinsamer Vortragssaal und ein Sitzungszimmer werden im ersten Obergeschoß ent stehen. Soweit es die baulichen Voraussetzungen und die Rücksichtnahme auf die denkmalpflegerischen Belange gestatteten, wurden bereits bei der Unter teilung in die Arbeits- und Sammlungsräume die Bedürfnisse unseres Landes museums und seine Planung auf weitere Sicht berücksichtigt. So mußten das Archiv und die Bibliothek großräumig angelegt werden, da hier wesentliche Erweiterungen zu erwarten sind und auch die Unterbringung der verant wortlichen Bearbeiter gesichert werden mußte; dazu kommen die notwendigen Arbeitsmöglichkeiten für die ehrenamtlichen Helfer aus dem ganzen Lande sowie für auswärtige Fachkollegen und Besucher. Um eine konzentrierte Arbeit aller Beschäftigten zu ermöglichen, schien es notwendig, tunlichst für alle Sparten getrennte Räume zu schaffen, oder dort, wo sich dabei Schwierig keiten ergeben, wenigstens einen gesonderten Fensterplatz zu erreichen. Weiterhin mußten die Räume für die technischen Arbeiten so gehalten sein, daß die größtmögliche Bewegungsfreiheit gewährleistet ist. Einbauten der maschinellen Anlagen sollen dabei zweckmäßig, aber nicht übertrieben groß erfolgen. Eine Schwierigkeit, die wohl für jedes Vorgeschichtsmuseum besteht, ergibt sich aus dem dauernden und unabsehbaren Zugang neuer Funde aus Plan- und vor allem Rettungsgrabungen. Deshalb bleiben die Studiensamm lung und die Fundmagazine das Sorgenkind aller gleichgearteten Institute. Auf weitere Sicht kann dabei eine Vergrößerung der Studiensammlung ohne Neubauten auf zwei Wegen erreicht werden, und zwar einmal durch emporen artige Aufsätze an beiden Längsfronten der jetzigen Sammlung, was Vitrinen längen auf insgesamt 110 laufende Meter ausmachte, zum anderen durch Nutzung der Rückseite der späteren Ausstellungsräume. Die Aufteilung der einzelnen Arbeitsgebiete auf die Räumlichkeiten ist aus den Übersichtsplänen (Abb. 7 und 8) ersichtlich. Die Detailpläne der Schau räume, die insgesamt knapp 1400 in 2 einnehmen werden, können im einzelnen erst nach Fertigstellung des Erdgeschosses vorgelegt werden, ebenso die des Vortragssaales mit 204 m 2 und des Sitzungssaales mit 82 m2 im ersten Ober geschoß.