Es ging hier weniger um die Aufdeckung „alter Tatbestände“, als um die kritische Überprüfung und Neubewertung eines „alten Fundes“. Anlaß dazu gab das untypische Inventar, besonders aber die für römischen Kulturnieder- Abb. 5. „Rommersreuth". 1: 2. schlag unwahrscheinliche fundgeographische Situation, obwohl Rommers reuth nur 3 km westlich der alten, am Kapellenberg vorbeiführenden Paß straße liegt, die das Egerland (Böhmen) mit dem Vogtland (Mitteldeutschland) verbindet. Das im Bereich der Straße liegende Gebiet hat noch keine Funde geliefert, die für eine Benutzung des Passes in vor- und frühgeschichtlicher Zeit sprechen würden, obwohl erst in jüngster Zeit wieder trotz Fehlens auch nur der geringsten archäologischen Anhaltspunkte der Durchzug römischer Legionen mit bewundernswerter Selbstverständlichkeit vertreten wird 17 ). Der Beginn der Rodungsperiode wird für den in Betracht kommenden Raum schon wegen der Höhenlage (zwischen 600 und 700 m NN) und des für den Ackerbau denkbar ungeeigneten Bodens (Glimmerschiefer) nicht vor 1200 eingesetzt haben, was auch von den vielen auf -reuth endenden Ortsnamen bestätigt wird. 17) W. Pflug, Media in Germania I, Gießen 1956, S. 49ff.