die jüngeren ohne besondere Rücksichtnahme auf die älteren, also wohl über haupt ohne Kenntnis von deren Vorhandensein, angelegt worden sind. Wenn auch ein so kraß ausgeprägter Fall wie in Markkleeberg-Ost nicht beobachtet werden konnte, wo eine germanische Urne mitten in einen Leichenbrand behälter der Lausitzischen Kultur eingefügt worden ist 85 ), so kommen sich doch die Urnen der Gräber 5 (Latenezeit) und 6 (Bronzezeit) bei nur 0,20 m Abstand voneinander beträchtlich nahe (Abb. 6). Dennoch ist auch mit der engen Nachbarschaft einzelner Gräber nicht entschieden, ob die Überliefe rung des Ortes von der jüngeren Bevölkerung rein zufällig wieder aufgegriffen wurde, oder ob sie nicht vielmehr bewußt an den Totenkult anknüpfte, der einstmals hier ausgeübt wurde und von dem möglicherweise sogar noch ober irdische Anzeichen zeugten. s) K. Tackenberg, a. a. 0., S. 31 f. und Abb. 5; K. Braune, a. a. 0., S. 109f. Hinweis auch in: Die Fundpflege 5, 1937, S. 202. - Zuletzt L. Langhammer, Sechs Gräber der jüngsten Bronzezeit aus Markkleeberg-Ost, Kreis Leipzig. Forschungen zur Vor- und Frühgeschichte 1 (Leipziger Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte = Behn-Festschrift), 1956, besonders S. 72 f.