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Stellen diese Elektronen zur Reaktion, die OH'-Ionen entstehen läßt, ver braucht werden. Diese Ionen diffundieren zur Oberfläche der geschützten Stelle, wohin gleichzeitig auch die Fe . .-Ionen diffundieren. Deshalb kann Eisen in der Tiefe angegriffen werden bzw. in Grübchen, mit anderen Worten lokal, oder noch anders durch Lokalelemente, deren Wirkung in unserem Fall folgendermaßen umschrieben wird: 1. Die unbelüfteten Stellen sind ihre Anoden, denn diese sind Stellen, die gemäß Reaktion Fe = Fe • • + 2 e Elektronen spenden. 2. Die belüfteten Stellen sind Kathoden, denn sie verbrauchen Elektronen gemäß Reaktion 0 + H 2 O + 2 e = 2 OH'. 3. Beide Stellenarten sind mittels Metallunterlage und auf ihrer Oberfläche durch ein feuchtes Milieu, d. h. durch eine Lösung, verbunden. Man kann die Faktoren, die das Entstehen und die Dauer der Korrosion bzw. ihren Verlauf beeinflussen, in energetische und materielle einteilen. Zu den ersteren rechnen wir die Intensitätsfaktoren der Energien, die in die Korrosionsvorgänge eingreifen, wie z. B. Temperatur und Wärmeenergie, Potential und elektrische Energie usw. Die materiellen Faktoren teilen wir in innere, die aus der Natur und der Struktur des angegriffenen Metalls hervorgehen, und in äußere, die mit der Natur und der Zusammensetzung des umgebenden Milieus Zusammenhängen. Bei Korrosionsvorgängen kann man, je nachdem sie sich geltend machen, sogenannte dominante Faktoren unterscheiden, obwohl man einen solchen Faktor in seiner Wirkung nie als gänzlich selbständige Größe annehmen kann, sondern ihn als eine von den andern Faktoren abhängige Größe ansehen muß. Das trifft nicht nur bei den energetischen Faktoren zu, sondern auch bei den materiellen, wo es schon deshalb wünschenswert ist, weil eigentlich jede materielle Komponente mit dem gesamten Reaktionsverlauf verknüpft ist. Dessen muß man sich bei sogenannten beschleunigten Prüfungen bewußt sein, wo man zur Wirkungssteigerung absichtlich Bedingungen wählt, die den Ein fluß eines der energetischen oder materiellen Faktoren steigern. II. Atmosphärische Korrosion Der maßgebende Faktor bei der atmosphärischen Korrosion metallischer Oberflächen ist die Luftfeuchtigkeit. Falls sich Luft, die mit Wasserdampf nicht gesättigt ist, abkühlt, kann sie bei einer bestimmten Temperatur ihren Sättigungsgrad erreichen. Bei fortschreitender Abkühlung schlagen sich die