seitige Wirkung entstehen. Die chemischen und auch die mechanischen Eigen schaften dieser Produkte spielen bei der Zerstörung bzw. bei der Korrosion der Metalle eine wichtige Rolle, denn sie können bei Korrosionsvorgängen die Grundeigenschaften der angegriffenen Metalle überdecken. Dabei können diese Korrosionsprodukte die Wirkung des umgebenden Milieus mildern bzw. auch steigern. Erwägt man reine, trockene Luft, dann tritt als ihre betonteste Wirkung die Oxydation von Metallen bei Entstehung von Oxyden in den Vordergrund. Dabei kann man als Oxydationsbeginn das Einreihen von Sauerstoffatomen in die Metalloberfläche bzw. die Bildung oxydischer Filme, seien sie nun ato maren oder geräumigeren Maßes, annehmen. Dieses Einreihen und Verankern von Sauerstoffatomen in die Metallgitter wird durch die Kraftfelder auf ihrer Oberfläche ermöglicht, wo zum Unterschied von Atomen, die sich im Inneren des Gitters befinden, unausgewogene zwischenatomare Kräfte von den Metall oberflächen in ihre unmittelbare Umgebung gerichtet, die Ursachen der Adsorptions- und ähnlicher Erscheinungen sind. Der weitere Angriff des Sauerstoffs ist vom mechanischen Charakter des Sauerstoffilms sowohl wie von der Diffusions- bzw. Durchgangsgeschwindigkeit der Sauerstoffatome ins Innere des Metalles abhängig. Hierbei kann man verschiedene Fälle er fassen. Mit einem von diesen Fällen rechnen wir bei Laboratoriumstemperatur bei den edlen Metallen, z. B. bei Gold und Platin. Solche Metalle weisen eine Schicht auf, die, ohne tiefer zu dringen, die weitere Wirkung des Luftsauer- Stoffes auf das erwogene Metall unterbindet. Da sich diese Schicht nicht einmal optisch kundgibt, kann man ihr ein geringes Ausmaß von wahrscheinlich nur einigen Atomen zuschreiben. Ihre tatsächliche Existenz geht aus einigen elektrochemischen Erscheinungen, vor allem aus Passivitätserscheinungen, von denen wir noch andernorts sprechen werden, hervor. Unter bestimmten Bedingungen kann man auf einer genügend glatten Ober fläche einiger Metalle, z. B. auf Eisen, bei höheren Temperaturen Oxyd schichten herstellen, die Lichtinterferenz aufweisen und sich durch bunte, von der Schichtstärke abhängige Färbung bemerkbar machen. Hierher gehört das bekannte Anlaufen metallener Oberflächen bei verschiedener Wärmebearbei tung der Metalle. Das Verstärken der Oxydbelege, das durch das Eindringen der Sauerstoffatome ins Metallinnere hervorgerufen wird, hat gewöhnlich einen Geschmeidigkeits- und Elastizitätsverlust der Metalle zur Folge. Solche Schichten zerspringen und bröckeln ab. Der geschilderten Wirkung reiner, genügend trockener Luft kann man nur unter den Bedingungen einiger Gebiete begegnen, wo z. B. Eisen praktisch unbegrenzt beständig ist. Viel öfter handelt es sich jedoch um feuchte Luft, die sonst frei von chemischen Verunreinigungen ist. Der Eingriff von Wasser beim Entstehen oxydischer Filme kann recht verschieden sein, und zwar nicht nur von rein mechanischer 18