Die elektrochemische Heterogenität von Metalloberflächen kann z. B. durch den Inhalt an metallischen oder nichtmetallischen Eindrücken und Ein walzungen gegeben sein. Ferner können verschiedene Oberflächen- oder mechanische Bearbeitungsarten, die zu einem Unterschied zwischen der z. B. durch Biegen oder Pressen deformierten Stelle und der undeformierten Stelle führen, diese Heterogenität verursachen. Man kann als häufigsten Fall der Heterogenität, die in der Unterscheidung des Milieus, mit dem das Metall in Berührung kommt, besteht, die verschiedene Durchlüftung der Stellen an seiner Oberfläche annehmen. Wir denken hierbei an Stellen mit vollkommenem Sauerstoffzutritt und Stellen, die vor dem Sauerstoffeinfluß geschützt sind. Der Sauerstoff kann sich nämlich im Sinne der Gleichung 0 + H 2 0 +2 -,2 OH' elektrochemisch geltend machen, und zwar derart, daß die Stellen mit besserem Sauerstoff- bzw. Luftzutritt, also Stellen mit höherer Sauerstoff konzentration, positiver sind als die weniger belüfteten Stellen. Hiermit stoßen wir wieder auf die Begriffe der anodischen und kathodischen Stellen bzw. der Lokalelemente auf Metallunterlagen, deren Existenz eigentlich mit der von uns erwogenen Heterogenität zusammenfällt. Solch eine verschiedene Belüftung erklärt eine Reihe von Korrosionserscheinungen in der Atmosphäre, an Wasserspiegeln, in Böden usw. Falls die anodischen und kathodischen Stellen (kürzer Anoden und Kathoden) gehörig voneinander entfernt sind, spricht man von der Tätigkeit von Lokal elementen, besonders wenn man an den anodischen und kathodischen Stellen Ohmsche und elektrolytische Widerstände erwägen kann. Unter diesen Be dingungen umschreiben und erklären wir die Tätigkeit der Lokalelemente auf Grund der Kirchhoffschen Gesetze. Auch die interkristallinische Korrosion verläuft auf elektrochemischem Weg, d. h. auf Grund der Tätigkeit anodischer und kathodischer Stellen. Damit ist allerdings noch nicht gesagt, daß man auf sie im vollen Umfang die Konzeption der Lokalelemente übertragen kann, wie wir sie bei der elektrochemischen Theorie der Korrosion oder bei Erwägungen des Differenzeffektes im Sinne haben. Es gibt nämlich einige Tatsachen, die der Verwendbarkeit der Kirchhoffschen Gesetze auf Mikroelektrodensysteme eine Grenze setzen. Vor allem ist es wahrscheinlich die geringe Ausdehnung der einzelnen elektrochemisch aktiven Stellen, denen man keinen ständigen Ohmschen oder elektrolytischen Widerstand zuschreiben kann, so daß man hier nicht mit Sicherheit von Lokalströmen sprechen sollte. Die Art der Störung der Metallgitter und die Vertiefung der Störungen ins Innere der Metalle ist nicht nur eine Angelegenheit des Metalles selbst und des erwogenen Milieus, sondern auch der Reaktionsprodukte, die durch ihre gegen-