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brett gedient hat, das ist eine Rinne in der Längsachse des Holzes, die als Kanal die Bohrgrübchen miteinander zu verbinden pflegte, häufiger noch sind es kerbenartige Einschnitte, die von jeder Grube nach dem Rande des Abb. 2. Bohrbrettchen von Zauschwitz bei Pegau, Kreis Borna. Etwa 1 : 2. Holzstückes laufen. Beide hier fehlenden Vorrichtungen haben das entstehende Bohrmehl in sich aufzunehmen und als geschlossene Masse zusammenzuhalten. So steht das Mehl mit den beim Bohrprozeß am stärksten erhitzten Stellen, nämlich den Reibekanten der Bohrgrübchen, in Verbindung, womit seine Entzündung am schnellsten gewährleistet wird 3 ). Auf den untergelegten Zunder fallend, bedarf das zum Glühen gekommene Bohrmehl noch des sorg samen und geduldigen Anblasens, damit es zur Flammenbildung kommt. 3) Pauschmann, Das Feuer und die Menschheit I, Dissertation Erlangen 1908, S. 8. Einen zusammen fassenden Überblick über die Feuererzeugung im ethnographischen Bereich gibt K. Weule, Leit faden der Völkerkunde, Leipzig 1912, S. 114f., Taf. 108; für Europa I. Loewenthal und Br. Matt- latzki, Die europäischen Feuerbohrer, in: Zeitschrift für Ethnologie 48, 1916, S. 349ff.; für Afrika Sture Lagercrantz, African methods of fire-making, Uppsala 1954, dieses Werk auch mit 19 instruk tiven Photoaufnahmen alter schwedischer Methoden der Feuererzeugung und guten Zeichnungen afrikanischer Geräte hierfür. Ich verdanke diesem Verfasser auch freundliche Hinweise auf gute Abbildungen von der Lovelock Cave (in Nevada), pl. 49, University of California Publications in American Archaeology and Ethnology, vol. 25:1 (von M. R. Harrington); für Amerika W. Hough, Fire-making apparatus in the Smithsonians Institution. Washington 1890. 530 ff., derselbe, The methods of fire-making. Report of the National-Museum, Washington 1892, 395-409.