EIN FEUERBOHRBRETTCHEN VON ZAUSCHWITZ BEI PEGAU Von Rudolf Moschkau Die an vorgeschichtlichen Funden überaus reiche Fundstelle von Zauschwitz bei Pegau, vor mehr als fünfzig Jahren erstmals durch den Lehm- und Ton abbau der Ziegelei Finzel bekannt geworden, hat dank ihres lößreichen Bodens den Horn- und Knochengeräten und somit auch Skeletten beste Erhaltungs möglichkeiten gewährt und dort, wo sich das Gelände zum Elstermühlgraben hin senkt, zufolge starker Durchfeuchtung des Bodens auch das Holz konser vieren lassen. Das wird durch einen Fund von außerordentlicher Seltenheit bezeugt, der für die Methode vorgeschichtlicher Feuererzeugung einen hoch willkommenen Beleg bietet (Abb. 1). Der Fund gelang 1937 dem örtlichen Bodendenkmalpfleger, Baumeister Germer, der seit langem die Ziegeleigrube auf Funde hin beobachtet hatte. Als in diesem Jahre der Spiegel des die Grube füllenden Wassers durch Abpumpen gesenkt wurde, kamen große Geweihreste zum Vorschein. Außer diesen aus dem Wasser gezogenen Stücken lieferte die Stelle beim Sondieren weiterhin ein Steinbeil, einen latenezeitlichen Gefäßhenkel und das als Feuer bohrbrett anzusprechende Stück Holz. Bei solcher Verschiedenartigkeit der Gegenstände war sogleich ersichtlich, daß hier kein ursprünglicher Fundzu sammenhang vorlag. In der erheblichen Tiefe von 1,80 m gelagert, mögen die Fundstücke einst durch Abbruch des Uferhanges ins Wasser geraten und zusammengeschwemmt worden sein. Jedenfalls war für das aus dem Schich tenverband gerissene Holzbrettchen eine zeitliche Bestimmung nach Maß gabe seiner Lagerung nicht mehr möglich. Noch hätte sich auf dem Wege einer Pollenanalyse das ungefähre Alter ermitteln lassen, wenn das Fund stück nicht durch eine allzu peinliche Reinigung von jeglichem anhaftendem Erdreich befreit worden wäre. Leider gelang auch nicht die Bestimmung der Holzart, da das Brettchen erst nach völliger Austrocknung und jahrelanger Lagerung einer fachlichen Untersuchung zugeführt wurde 1 ). Nach Mitteilung 1) Hier sei auszugsweise das Gutachten der Niedersächsischen Landesstelle für Marschen- und Wurten- forschung, Wilhelmshaven, über das Fundstück mitgeteilt, aus dem ersichtlich ist, daß ein vor geschichtlicher Holzgegenstand bis zu einer fachlichen Untersuchung unter konservierenden Bedingungen aufbewahrt werden muß, die denen der natürlichen Lagerstätte entsprechen.Lei der ließ sich die Holzart des ,Bohrbrettchens* nicht mehr ermitteln, weil das Holz infolge der vorausgegangenen Konservierung und der beträchtlichen Schrumpfung zu stark in seiner Gewebe struktur verändert war. Am besten kann Holz in feuchtem Zustand bestimmt werden. Nach der