tation in Lösung gehen können, bestimmt. Diese Bestrebung umschreibt man mit dem Begrif des elektrolytischen Druckes. Sein Wert ist das Resultat der elektrostatischen Kräfte, mit denen man auf der Grenzfläche von Metall und Elektrolyt rechnet. Abb. 1. Korrosion an der Stelle der verbogenen Spitze einer mittelalterlichen Pfeilspitze. Bei der Kristallisation aus Schmelzen haben die Metalle selten die Möglichkeit, vollkommen räumliche Gitter bzw. vollkommen entwickelte Monokristalle zu bilden. Es handelt sich eher um ein Gruppieren geringerer, räumlich unregel mäßig orientierter Gebilde, Kristallite genannt, die um eine große Zahl von Kristallisationszentren entstehen. Ihr gleichzeitiges und zumeist überstürztes Wachstum führt gezwungenermaßen dazu, daß jedes Einzelgebilde in seinem Wachstum durch alle benachbarten und umgebenden Einzelgebilde beein flußt und beschränkt wird. Die Kristallite sind deshalb überwiegend deformiert, und das nicht nur in ihrer Form, sondern auch in der Verteilung der Energie der Lage und anderer Energien der einzelnen Atome oder zumindest der Atome in bestimmten Richtungen. Die Metalloberfläche stellt also dem umgebenden Milieu ihre verschiedenen kristallographischen Flächen aus, die z. B. infolge der Anisotropie in ihren physikalisch-chemischen Eigenschaften, und zwar besonders im Lösungsdruck und somit auch in ihren elektrochemi schen Potentialen, verschieden sein können. Beim Wachstum der Kristalliten kommt es an deren Grenzen zu Deforma tionen bzw. zu mechanischen Spannungen. Diese Grenzgebiete sind daher vom Inneren der Kristallite verschieden und weisen ein negatives Potential auf. Dazu kommen eventuell Deformationen durch äußere Kräfte bei der Materialbearbeitung oder bei der Verbindung der Konstruktionsteile, wobei die angestrengten Stellen ebenfalls mit negativerem Potential auftreten. Als Beispiel dazu dienen zusammengerollte Federn bei Eisenfibeln, Gegenständen aus Brandgräbern, die absichtlich durch Verbiegen entwertet wurden, sowie Nähte bzw. Schweißnähte an eisernen Instrumenten (Abb. 1).