Im Profil der Baugrubenwand des Hauses 2 zeigte sich eine durchschnittlich 0,40 m starke Humusbodenschicht, darunter ein gelbbrauner Lößlehm. Durch Anpflügen und Anschwemmung erreichte der Humusboden im östlichen Teil der Grabungsfläche eine Stärke bis zu 0,60 m. Menschliche und tierische Knochen sind infolge der Kalkarmut des hier anstehenden Lößlehmes nicht erhalten geblieben. Die Grab- und Siedlungsgruben waren sehr deutlich als dunkle, schwarze Verfärbungsstellen vom anstehenden Boden zu unter scheiden. Zur Aufmessung der Fundstelle diente ein vom Entwurfsbüro für Hochbau, Dresden II, zur Verfügung gestellter Bebauungsplan. Der Nullpunkt liegt 0,50 m nordwärts von der Nordwestecke des Hauses 2 in Richtung Schmal seitenflucht. Der Einfachheit halber werden bei den Grab- und Siedlungs gruben nur die Mittelkoordinaten der Verfärbungsgrenzen angegeben. Die Tiefenangaben beziehen sich alle auf die Erdoberfläche. Im folgenden soll nun das Fundmaterial getrennt nach Gräberfeld und Siedlung vorgelegt werden. Die Körpergräber der jüngeren Linienbandkeramik Die Gräber wurden im Flächenabschnitt nördlich der Baugruben gefunden. Die vorbeiführende Büttigstraße ermöglichte nur die Untersuchung einer 6 m breiten Fläche. Die Gräber 2 und 4 lagen bereits im Niveau der Straßen böschung, wobei Grab 4 fast vollständig zerstört war. Ein großer Teil des Gräberfeldes dürfte vermutlich bei der Anlegung der Büttigstraße zerstört worden sein. Grab 1 Körpergrab, 8,50 in Ost; 3,50 m Nord. In 0,60 in Tiefe eine 1,31 in lange und 0,45 in breite Grabgrube. Orientierung: Ostnordost-Westsüdwest, Schädel im Ostnordosten. Die Grabgrube war unregelmäßig schwarz verfärbt, mit gelben Lehmstreifen durchsetzt. Flach gewölbte Grabsohle in 1,09 m Tiefe. Das Grab wird deutlich von einer 0,20 m bis 0,30 m starken stichbandkeramischen Siedlungsschicht (siehe Stelle 1 a) überschnitten (Abb. 2). Die Skelettknochen waren vollständig vergangen. Vom Schädel in 1,01 m Tiefe nur noch die Schädeldecke als dunkler ovaler Verfärbungsstreifen und die dazugehörigen Zahnschmclzreste des Oberkiefers erhalten. Der Schädel lag auf der linken Seite (Abb. 3). Das Grab enthielt vier verzierte Kümpfe (Abb. 4 und 5). Am Gesicht des Toten stand ein kleiner, leicht zur Seite geneigter Kumpf (Gefäß c). Die Hälfte eines weiteren Kumpfes (Gefäß d) war mit der Öffnung schräg nach unten in Gefäß c gelegt. An der