neubau an der Zeithainer Landstraße inmitten des sogenannten Gleisdreieckes auf eine Urne stieß. Er stellte sofort die weitere Arbeit an dieser Stelle ein und rief den Verfasser als den zuständigen Kreispfleger herbei, der die weitere Bergung vornahm. Der Leichenbrandbehälter stand allein, frei und aufrecht mit 0,40 m Bodentiefe im feinen, hellbraunen Talsand und war unbedeckt. Eine sich unmittelbar an das Gefäß anschließende größere Grube voll dunklen Sandes entpuppte sich nach genauer Ausgrabung durch die darin befindlichen Maschendrahtreste als eine moderne Anlage — evtl. Baumloch —, denn auf Abb. 2. Röderau, Kreis Riesa. 1: 4. dem Fundgelände war noch vor Jahren eine ausgedehnte Kirschbaumplantage angelegt worden. Beim Roden des Stockes ist die Urne vermutlich an der einen Seite unbemerkt beschädigt worden. Die andere Beschädigung geht auf den Finder zurück. Sonst ist der Topf vollständig erhalten. Bis an den Mün dungsrand war er mit Leichenbrand gefüllt. An zwei Stellen der obersten Knochenlage deuteten Rostverfärbungen auf das ehemalige Vorhandensein von eisernen Beigaben, die sich völlig zersetzt haben müssen. Die Anordnung des Leichenbrandes in der Urne wich von der Regel ab. Obenauf lagen Wirbel- und Rippenknochen, während sich die Schädeldeckenreste erst unterhalb der Mitte der Gefäßhöhe fanden. Der weitmundige Topf ist bis auf zwei sich gegenüberliegende Rand- und Wand beschädigungen gut erhalten. Boden konkav, schmaler Standring, Wand gerad linig ansteigend, Schulter wenig rund und kurz. Rand auswärts gebogen und waagerecht verstrichen. Die Gefäßwand ist mit teils unregelmäßig gezogenen Strichen verziert, die durch 2 cm bis 4 cm breite glatte und senkrechte Streifen unterbrochen werden.