Der Scherben, der von der Fundstelle der Fibel stammt und sich ihr zeitlich ein fügt, zeigt die Drehscheibenkeramik in bester Qualität. Mit feintonigem Material, schwarzer, mattglänzender Außenwandung und gutem Brand sind hier die Merk male gepflegter Töpferkunst zusammengefaßt. Maße: Länge 7,3 cm; Breite 4,6 cm; Wandstärke 0,3 cm bis 0,45 cm. Abb. 7 Abb. 7. Markkleeberg, Kreis Leipzig. 1 : 2. Dünne Abblätterungen der Scherbenoberfläche, wie sie auch sonst bei dieser Ware auftreten, sind Verwitterungserscheinungen. Daß nur ein Schulterteil ohne Rand und mit nur kleinem Ansatz zum Unterteil vorliegt, ist recht zu bedauern. Die beiden kräftigen Schulterkehlungen nämlich, die hier in einem scharfen Grat Zusammenstößen, sind in sächsischen Grabfunden mit Dreh scheibenware bisher nicht aufgetreten. Selbst in Seebschütz bei Meißen, wo die Hälfte aller Gefäße scheibengedreht ist, fehlt diese Profilierung, und hier wie dort herrscht allein das Schulterprofd mit schmalen Wülsten im Wechsel mit breiteren Zonen oder auch nur mit flachen, breitrückigen Wülsten. Wie die im vorstehenden besprochenen Fundstücke, so trägt auch der beschei dene Markkleeberger Scherben in seiner Weise dazu bei, das bisherige Bild einer vorgeschichtlichen Formen weit zu bereichern. Um freilich alle Wesens züge der heimatlichen Latene-Kultur in einer Gesamtschau zu begreifen, genügt nicht die gelegentliche Fundnachlese, sondern es bedarf der längst erwünschten systematischen Erfassung und Auswertung alles Fundmaterials im mitteldeutschen Raum.