und ist 1926 mit unbeachtet gebliebenen Scherben beim Erdauswurf eines Grabes zum Vorschein gekommen und in die Sammlung M. Schlag gelangt. Eine verspätete Suche nach Scherben durch den Besitzer ergab lediglich das Schulterstück eines Drehscheibengefäßes. Abb. 6. Markkleeberg, Kreis Leipzig. Etwa 1: 1. Die aus Eisendraht geschmiedete Fibel ist recht gut erhalten, wie sonst aus der Umgebung nur Eisenfibeln von Cröbern, Hopfenberg. Der rundstabige, flach gekrümmte Bügel leicht der Rechteckform angenähert, der lange Nadelhalter mit allmählich verjüngter Rast und dem Schlußstück gleichfalls von geometrisch- gestraffter Form, die Zwinge des Schlußstückes voll um die Bügelmitte greifend, der Bügel mit vier linksgewendeten Spiralwindungen und äußerer Sehne sowie drei rückläufigen Windungen zur Nadel führend; als unmerkliche Andeutung einer Verzierung eine leichte Kerbe am Schlußstück vor der Zwinge. Maße: Länge 6,9 cm; Federspirale 2,3 cm. Abb. 6 Von derselben Fundstelle liegen zwei weitere Eisenfibeln gleicher Konstruktion und Zeitstellung vor, beide zerbrochen; das eine unvollständige Stück im Museum für Völkerkunde, Leipzig 11 ), das andere, vom Verfasser wieder zu sammengesetzt, in der Schule Markkleeberg. Noch geht der Bügel unserer Fibel nicht wie in der Spätzeit mit scharfem Knick in den Nadelhalter über. Damit ist die Zeitstellung 3. bis 2. Jahrhundert v. dir. gegeben. So bestätigt sich für Markkleeberg, was auch sonst für die Latene-Friedhöfe des Leipziger Landes gilt, daß ihre Belegung sich von der Frühzeit (Stufe B) kaum ge schwächt in die mittlere Zeit (Stufe C) hinein fortsetzt. Nach Tackenberg sind sogar die meisten der Grabfunde dieser Mittelstufe zuzuschreiben, und auch die Spätstufe (D) scheint ihm hier reichlich vertreten, so daß von einer Verminderung der Bevölkerung, wie sie etwa A. Mirtschin aus den Fundver hältnissen des nordsächsischen Elbgebietes erschließt, hier nicht die Rede sein kann 12 ). 11) K. H. Jacob, a. a. 0., S. 79, Taf. XXI, 134. 12) K. Tackenberg, a. a. 0., S. 97.