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mit vier Strichgruppen verziert und in einem profilierten Fortsatz endend; der Bügel samt Federspirale im Brande verdrückt und verschlackt, die Federspirale durch Rostbildung ausgefüllt; ein kleines Kettenglied am Fußstück hängend; ein schlichter, seiner Form nach nicht mehr bestimmbarer Bronzeblechzierat mit der Federspirale verschmolzen, ursprünglich an der Sehne hängend 6 ). Maße: Länge 6,9 cm; Bügelbreite 0,8 cm. Abb. 2 und 3 Abb. 2. Cröbern, Kreis Leipzig. 1: 1. Das Fußstück der Fibel stellt die Variante F I 13 nach R. Beltz dar, der unseren Fibeltyp zu einer Entwicklungsreihe rechnet, die auf die „Hallstätter Schale“ als Zier des Schlußstückes oder auf den „Vogelkopf“ an gleicher Stelle zurückgeht. Daraus wurde die Latene-Fibel mit flacher oder wenig gewölbter Zierplatte und oft reich verziertem Bügel entwickelt, die als Münsinger Fibel in vielfachen Spielformen eine eigene Gruppe darstellt. Im Gräberfeld von Münsingen bei Bem ist sie gut vertreten und in der ganzen Schweiz wie auch in Südwestdeutschland, Böhmen und Mähren, weniger häufig im germani schen mittel- und norddeutschen Raum zwischen Weser und Havel verbreitet. In der Abart mit ringförmigem Schlußstück ist sie durch unseren Fund vom Hopfenberg nunmehr auch für Sachsen belegt. Das in der Typenkarte von Beltz als Beispiel dieser Abart wiedergegebene Stück von Letky in Böhmen 7 ) stellt noch eine Mittelform zwischen der vollen Rundplatte und dem Ring als Schlußstückzier dar. Es ist aufschlußreich zu sehen, wie hier die einstige volle Zierplatte als eine keltische Stilvokabel in germanischem Gebrauch zu einem 6) Reste von kleingliedrigen Kettengehängen treten an Frühlatnefibeln wie schon an Certosa- und Altmärker Fibeln öfter auf und stellen meist die Verbindung zweier gleicher Fibeln zu einem Paare dar. Der besterhaltene, gleichaltrige Fund dieser Art stammt von Wiederau, Kreis Borna (Natur kundliches Heimatmuseum Leipzig); ein zerstörter mittellatnezeitlicher Fund liegt von Carsdorf, Kreis Borna, vor. Hierzu R. Moschkau, Germanische Funde aus Nordwestsachsen, in: Die Fund pflege, l.Jg.,1933, S. 26ff.,Abb. 4,5,6; Beilage zu: Mitteldeutsche Blätter für Volkskunde,8. Jg., 1933. 7) R. Beltz, Die Latnefibeln, in: Zeitschrift für Ethnologie, 43. Jg., 1911, S. 677, Abb. 24. 420