Wallreste an der Nordflanke nicht eingezeichnet, sondern lediglich die der Burgkuppe im Osten. Uber den Wallaufbau wissen wir zunächst nur wenig. Kleinere Anschnitte aus früherer Zeit und Kriegsstörungen zeigen, daß der Wallkörper hauptsächlich aus Lehm besteht und daß die Versteifung durch Holzeinbauten erfolgte. Von beiden zeugen auch Lehmbrandstücke mit Holzabdrücken und verkohlte Balken. Ob die auf der Krone in größerer Anzahl vorstehenden Steine Reste einer dann wahrscheinlich aus slawischer Zeit stammenden Blendmauer dar stellen, kann mit Sicherheit nicht gesagt werden. Von dem durch den Burgberg geschützten Plateau haben wir aus alter und neuer Zeit große Mengen von Funden. Sie wurden vor allem auf den Feldern als Lesefunde geborgen. Die Gefäßscherben deuten auf jüngere und jüngste Bronzezeit und scheinen sich sogar nach der Billendorfer Stufe zu noch zu vermehren (Abb. 19 und 20) 28 ). Hauptkennzeichen sind Schrägriefen, überrand ständige Henkel, Schrägrillen, Kerbung, verdickte Ränder, gedrehte Ränder, Tupfen und Leisten. Häufig tritt der gerauhte Topf auf. Dazu kommen durch lochte und undurchlochte Spielscheiben aus typisch lausitzischem Ton 29 ), eine Knochenpfeilspitze (Abb. 23) der Form, wie sie in Dresden-Coschütz in vielen Exemplaren auftritt und wie sie in der Lausitzischen Kultur beson ders in der Jüngstbronzezeit auch durch Gräberfunde häufiger belegt ist 30 ). Flachbeile und Äxte (Abb. 21 oben) sind in beschädigten Exemplaren mehrmals vertreten und können sowohl der Jüngstem- als auch der Jüngstbronzezeit angehören. Ihre mangelnde Vollständigkeit erlaubt nicht in allen Fällen eine genaue Zuweisung 31 ). Ein Klopf- oder Reibestein (Abb. 24) mit deutlich bearbeitetem Außenring 32 ) spricht am ehesten für jüngere Bronzezeit. Typisch jüngstbronzezeitlich dürften neben den tönernen Spielscheiben auch die durch bohrten flachen Steinanhänger (Abb. 21 unten) sein, die in vielen gleichzeitigen 28) Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden, Zug.-Kat. 1907/20 (ehemalige Sammlung Preßprich). Es handelt sich dabei um Oberflächenfunde aus dem 19. Jahrhundert. 29) S.: 126/35—127/35. Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden, Zug.-Kat. 1935/3b und c. 30) Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden (S.: 359/34; gefunden am 19. Mai 1934; Zug.-Kat. 1934/329). H. Dengler, Knochenpfeilspitzen von der Heidenschanze von Dresden-Coschütz, in: Sachsens Vor zeit 5, 1941 (1942), S. 51—69, besonders Abb. 2, 18. Aus Grabfunden mit gesicherter Beobachtung zuletzt in Walda, Kreis Großenhain (Grabung G. Billig). 31) Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden, Zug.-Kat. 1907/20 (ehemalige Sammlung Preßprich). Oberflächenfunde aus dem 19. Jahrhundert. Die Hälfte eines Axthammers vom Osteingang des Burgberges befand sich vor dem Kriege in Böhlaer Privatbesitz. 32) Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden, Zug.-Kat. 1907/20 (ehemalige Sammlung Preßprich). Dazu gehören auch die beiden von H. Kaufmann, S. 219 und 220, beschriebenen ,,Schleudersteine“ (Abb. 10 und 11 auf S. 219). 388