jungbronzezeitlich 25 26 ). Uber die Preusker-Sammlung kamen eine Mitte des 19. Jahrhunderts gefundene Lanzenspitze und eine Bronzenadel mit kleinem Scheibenkopf und Knopf buckel in den Besitz des Landesmuseums für Vor geschichte (Abb. 12) 26). Auch diese beiden Stücke sind nach dem bisherigen Forschungsstand und den vorhandenen Vergleichsmöglichkeiten nicht vor dem Beginn der Jungbronzezeit einzugliedern und können andererseits auch die Jüngstbronzezeit nicht überschritten haben. Es wird im Gegensatz zu den Aussagen, die das Fundmaterial vom Burgberg Diesbar-Löbsal macht, anzu nehmen sein, daß der Göhrisch in Billendorfer Zeit zumindest als Befesti gungsanlage nicht mehr benutzt wurde. Auf Grund der verhältnismäßig geringen bisher bekanntgewordenen Stücke kann allerdings eine solche Ver mutung nicht mit Sicherheit etwa als wissenschaftliches Endergebnis hin gestellt werden. Trotz der Menge der bronzezeitlichen Keramikreste dürfen drei kleine sla wische Scherben 263 ) aus dem Gebiet der Schanze nicht übersehen werden, die Deichmüller den Göhrisch in die sogenannten zweischichtigen Wälle ein reihen ließ. Während das Elbknie nach Passieren der Rauhen Furt auf dem linken Ufer des Stromes lediglich von einer großen Verteidigungsanlage geschützt wurde, sind rechtselbisch zwei solche Anlagen zu verzeichnen. Diese liegen allerdings noch weiter stromabwärts als der Göhrischwall und haben auch nach den bis herigen Fundmeldungen ein größeres und dichter besiedeltes Hinterland — wenigstens in der Zeit der Lausitzischen Kultur — besessen. Über dem Prallufer der Elbe, die zwischen der Dampfschiffhaltestelle Diesbar und den Steinbrüchen unterhalb des Bösen Bruders fast genau nach Norden fließt, zieht sich westnordwestlich vom Ort Löbsal eine sich zur Elbe zu ver breiternde Geländezunge hin. Sie ist durch einen Abschnittswall geschützt. An der schmälsten Stelle der Zunge, etwa 120 m östlich dieses Walles, bemerken wir heute in nordnordwestlicher Richtung einen tiefen abschnitts grabenähnlichen Einschnitt, der bis zum Weg, der den Burgberg mit dem 25) W. Coblenz, Grabfunde der Mittelbronzezeit Sachsens, Dresden 1952, Taf. 73—76 und S. 61 ff. 26) Nach Preuskers handschriftlichem Katalog (Bd. XV der Selbstbiographie in der Sächsischen Landesbibliothek zu Dresden): „Beides auf dem Görsch bei Seußlitz gefunden, von Friedrich, und durch Karl Ballmann (wahrscheinlich gemeint Battmann; Anmerkung des Verfassers) erlangt, den 22. September 1852“. Kat.-Nr. 670/71. Mit weiteren auf dem Göhrisch gefundenen Gefäßscherben erwähnt in den Sitzungsberichten der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS in Dresden, 1901, S. 8. Katalog der Ausstellung prähistorischer und anthropologischer Funde Deutschlands, Berlin 1880, S. 534 und 535 (als Taf. VI,5 und X,5). 26 a) Unter Göhrisch Nr. 31 und 32 in den Bestand des Landesmuseums Dresden 1915 übernommen (ab geliefert von E. Bracht). Weitere, allerdings vorslawische Funde wurden nach Abschluß der Um bruchsarbeiten zu diesem Band geborgen und werden auf S. 412 f. und Abb. 50,1 vorgefiihrt.