Volltext Seite (XML)
ecke und diesem Tannenzweigband entstandenen drei Dreiecke sind mit waage rechten Schraffen ausgezogen. Oberhalb des Umbruches ist die Verzierung der Bahn nicht richtig zu erkennen 9 ). Die Gravuren der Rückseite sind wesentlich undeutlicher und teilweise durch Hämmerspuren restlos verwischt. W ir erkennen wieder ähnliche Verzierungen in der Höhe des Bahnumbruches sowie die gleiche schmale Tannenzweigmusterzone oberhalb der Schneide. Dazwischen aber liegen vier quergestellte, schraffengefüllte Dreiecke, die zu je zwei in der Schraffur die gleiche Richtung zeigen. Die rechte Randseite begleitet eine längsgerichtete Zone von Tannenzweigmuster. Die Schneide ist schartig, und man erkennt an ihr eine deutliche Schmiedspur. Der Prunkbeilcharakter ist durch Größe, Verzierung und Vergleichsstücke wahrscheinlich. Maße: Erhaltene Länge 13,8 cm; Breite an den Schneiden 9,9 cm; mittlere Bahn breite 3,8 cm; größte Dicke 0,94 cm. Landesmuseum Halle Die beiden Griefstedter Prunkbeile gehören zu einem Hortfund. Sie dürfen in einem Zuge beschrieben werden, denn sie stammen aus der gleichen Guß form und gleichen sich in den Maßen, wenn sie sich auch in der Verzierung geringfügig unterscheiden. Großes Randleistenbeil mit gerundetem Nacken, mäßig geschwungenen Seiten und normal gebogener Schneide. Das Blatt ist sehr dünn, die Randleisten sind kräftig ausgeformt. Die Schmalseiten zeigen die wenig überarbeitete Gußnaht, die durch quergestellte Kerben zum Schmuck umgebildet wurde. In gleicher Weise sind auch die Randleisten gekerbt. Die Verzierung findet sich auf beiden Seiten des Beiles. Sie besteht aus Punktreihen, die an der Innenkante der Randleisten ent langlaufen und sich am Nacken vereinigen (allerdings ist hier die Verzierung etwas verwischt). Die Bahn ist durch sechs Querstriche gegliedert, die auf beiden Seiten von teilweise etwas schräg liegenden Längsstrichgruppen gesäumt werden. Zwischen der unteren quergestellten Strichverzierung und der Schneide liegen eigenartige, unregelmäßige, gebogene, punktierte Ornamente, die nach den Rän dern zu offenstehen und an beiden Beilen, aber auch jeweils auf beiden Seiten, in Gestalt und Anzahl voneinander abweichen. Die Schneide zeigt eine doppelte schmale Arbeitsspur, die vom Schärfen des Beiles herrührt. Am Nacken sehen wir eine schadhaft erscheinende Abschrägung, die möglicherweise die Stelle des Eingusses angibt. Der Prunkbeilcharakter ist durch die Dünne des Blattes, die reiche Verzierung und den untadeligen Erhaltungszustand der Schneidenpartie erwiesen. Maße: Länge 21,3 cm; Breite an den Schneiden 9,4 cm; mittlere Bahnbreite 3,1 cm; größte Dicke 0,4 cm. Landesmuseum Halle Abb. 3 und 4 ’) Die Zeichnung bei O. Montelius, a. a. 0., S. 78, Fig. 203, ist offenbar in den Partien nach dem Nacken zu eine Rekonstruktion. Der wirkliche Zustand wird an Hand der Zeichnung bei H. Otto - W. Witter, a. a. 0., S. 67, eher klar.