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Das Prunkbeil von Schweta ist an derselben Fundstelle wie zwei schwere Ringe, aber nicht zur gleichen Zeit, geborgen worden und könnte mit diesen aus einem Hortfund stammen. Großes Randbeil mit geradem Nacken, kaum geschwungenen Seiten, die nach den Ecken zu ausziehen, und flachrunder Schneide. Die glatte Bahn trägt auf beiden Seiten Verzierungen. Die Randleisten sind deutlich ausgebildet und mit Aus nahme des verzierungsfreien Nackenteiles gekerbt. Die Schmalseiten sind glatt überarbeitet und unverziert. In der Bahnmitte sehen wir ober- und unterhalb einer schmalen, kreuzschraffierten Zone zwei Linien mit Reihen sich zugekehrter, wechselnd schraffierter Dreiecke (Wolfszahnmuster). Über der Schneide finden wir nochmals flach durchgebogen zwei Reihen wechselnd schraffierter, hängender Dreiecke; die obere hängt an einer einfachen Linie, die untere wiederum an einer kreuzschraffierten Zone. Auf der Rückseite sind bei der obersten Verzierung die Dreiecke nicht schraffiert, sondern mit ineinandergeschachtelten Winkeln gefüllt, sonst gleichen sich beide Seiten. Über der Schneide ist eine doppelte Schmiedspur deutlich sichtbar. Technische Merkmale finden sich sehr wenig, da es sich um ein wohlgelungenes Stück handelt. Die Überarbeitungsspuren an den Schmalseiten lassen auf Schalenguß schließen. Über der einen Ecke zeigt das Stück an der Schmalseite verhämmerte, narbige Beschaffenheit. Der Prunkbeilcharakter ist durch Größe, Verzierung und unversehrte Schneidenpartie erwiesen. Maße: Länge 23,5 cm; Breite an den Schneiden 10 cm; mittlere Bahnbreite 3,9cm; größte Dicke 0,9 cm. Landesmuseum Dresden (S.: 828/52) Abb. 2 Das Prunkbeil von Weßmar ist ein Einzelfund und nur bruchstückhaft er halten. So läßt sich die ursprüngliche Länge nicht mehr feststellen. Auch sonst zeigt das Stück oberflächlich keinen guten Erhaltungszustand, und die Ver zierung ist stellenweise bis zur Unkenntlichkeit verwischt. Großes Randbeil mit kaum geschwungenen Seiten, die stark nach den Ecken zu ausziehen, und flachrunder Schneide. Der Nacken ist abgebrochen. In der Mitte der breiten Bahn befindet sich ein rastartiger Umbruch. Die Randleisten sind kräftig herausgearbeitet und gekerbt. Die Verzierung ist auf beiden Seiten grund verschieden. Auf der besser erhaltenen Seite finden wir in Höhe des rastartigen Umbruches zwei querliegende Zonen von Sparrenmuster in wechselnder Rich tung. Daran hängen zwei lange, mit Kreuzschraffur gefüllte Dreiecke. Deren Spitzen stehen auf einer schmalen, nach der Schneide zu ausgebogenen Zone mit qucrliegendem Tannenzweigmuster. Die zwischen den Ecken der hängenden Drei- S. 55ff.; J. E. Forssander, Zwei Fremdlinge in der Frühbronzezeit Schonens, in: Meddelanden trän Lunds universitets historiska museum, Lund 1940, S. 36ff. und Abb. 3; E. Sprockhoff, Nieder sachsens Bedeutung für die Bronzezeit Westeuropas, in: 31. Bericht der Römisch-Germanischen Kommission, 1941, II. Teil, S. 106ff., Abb. 69,4; 0. Kleemann, Der Bronzefund von Weißig und seine Bedeutung für die Kulturgruppenforschung Ostmitteleuropas, in: Praehistorische Zeitschrift XXXII/XXXIII, 1941/42, S. 150; W. A. v. Brunn, a. a. 0., S. 264; ders., Zu den Bronzen von Thale und Welbsleben, in: Germania 25, 1941, S. 80, Anm. 27; vgl. auch F. Holste, Ein Prunk beil von Lignieres, in: Germania 25, 1941, S. 118ff.