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aufgefundenen Felswerkzeuge aus dem Neolithikum und der Metallzeit be urteilt werden 100 ), die das sächsische Erzgebirge erbracht hat 101 ). Der geographischen Verbreitung der übrigen Beile und Hämmer kann schon insofern keine große Aussagekraft beigemessen werden, als darin einmal wesentlich die verschiedenartige Intensität der örtlichen Bodendenkmalpflege zum Ausdruck kommen dürfte und weil zum anderen eine vollständige Materialerfassung nicht gewährleistet ist. Immerhin fällt auf, daß das Alt siedelland der Oberlausitz, die Gegend um Bautzen, desgleichen auch das Erzgebirgsvorland nur wenige dieser Geräte erbracht haben, während in Nordwestsachsen die größte Anhäufung vorliegt. Wenn wir bisher die sogenannten Schleudersteine noch nicht eingehender gewürdigt haben, so deshalb, weil trotz der eingangs gestreiften technolo gischen Gemeinsamkeiten mit den Beilen und Hämmern die trennenden 10 °) W. Coblenz (Vorgeschichtliche Besiedlungsnachweise im Erzgebirge, in: Germania 31, 1953, S. 122) erschließt aus diesen Einzelfunden das Vorhandensein alter Paßstraßen und rege Ver bindungen nach Böhmen. Hinweis zuletzt bei dems., Die Bedeutung des Pfaffensteins und der Dresden-Dobritzer Siedlung für die Kulturströme in der Jungbronzezeit Sachsens, in: Dresdner Wissenschaftliche Museen, Dresden und Leipzig 1956, S. 99. 101) Von ganz vereinzelten und nicht immer gesicherten Silexartefakten sowie Bronzen abgesehen, stellen sie den Hauptanteil der vorgeschichtlichen Funde aus diesem Gebiet dar. Nach den Archiv unterlagen des Landesmuseums zu Dresden sind im Bereich der (sächsischen) Meßtischblätter 5045 (79, Langhennersdorf) bis 5047 (81, Freital); 5142 (95, Hohenstein-Ernstthal) bis 5149 (102, Bad Gottleuba); 5240 (111, Zwickau) bis 5249 (120, Peterswald); 5340 (124, Planitz) bis 5346 (130, Olbernhau); 5441 (136, Schneeberg) bis 5445 (140, Sebastiansberg) und 5541 (145, Eibenstock) bis 5543 (147, Oberwiesenthal) folgende Felsgeräte zu verzeichnen. Kreis Annaberg: Wiesa, querdurchlochter Schuhleistenkeil. Kreis Aue: Aue, querdurchlochter Schuhleistenkeil (S. Sieber, Eine Steinaxt von Aue, Amtsh. Schwarzenberg, in: Die Fundpflege 3, 1935, S. 36f.). Kreis Dippoldiswalde: Dippoldiswalde, querdurchlochter Schuhleistcnkeil (Sitzungs berichte und Abhandlungen der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS in Dresden 1883. S. 33); Lauenstein, „Steinhammer“; Reinholdshain, querdurchlochter Schuhleistenkeil (a. a. O.). Kreis Flöha: Altenhain, querdurchlochter Schuhleistenkeil; Eppendorf, dicknackiges Beil; Mem mendorf, Axthammer mit fünfeckigem Grundriß. Kreis Freiberg: Freiberg, zwei Steingeräte (A. Frenzel, Über ein Steinbeil von Halsbach, in: Sitzungsberichte und Abhandlungen der Natur wissenschaftlichen Gesellschaft ISIS in Dresden, Jg. 1901, 1902, S. 112); Großschirma, zwei querdurchlochte Schuhleistenkeile (a. a. O.); Halsbach, dünnackiges Beil (a. a. O.); Hohentanne, spitznackiges Beil; Naundorf, Schneidenhälfte eines durchbohrten Gerätes (a. a. O., S. 112). Kreis Brand-Erbisdorf: Neuwernsdorf, Ortsteil von Cämmerswalde, querdurchlochter Schuhleisten keil. Kreis Freital: Staatsforstrevier Tharandt, polygonalfacettierter Axthammer (W. Coblenz, Aus Tharandts Urzeit, in: Forststadt Tharandt 1, 1956, S. 10). Kreis Hainichen: Mobendorf, spitznackiges Beil. Kreis Hohenstein-Ernstthal: Bernsdorf, angebohrtes Gerät mit Sägeschnitt (J. Otto, Steinaxt aus dem Erzgebirge, in: Nachrichtenblatt für deutsche Vorzeit II, 1926, S. 98); Hohenstein-Ernstthal, Doppelhammer. Kreis Marienberg: Forchheim, Steingerät; Hallbach, querdurchlochter Schuhleistenkeil; Heidelberg, Ortsteil von Seiffen, Axthammer mit fünfeckigem Grundriß; Hutha, Ortsteil von Hallbach, „Arbeitsbeil“; Pfaffroda, polygonalfacettierter Axt hammer. Kreis Pirna: Breitenau, Axthammer mit fünfeckigem Grundriß; Giesenstein, Ortsteil von Bad Gottleuba, Schuhleistenkeil; Bad Gottleuba, Axthammer mit fünfeckigem Grundriß; Ober schlottwitz, Ortsteil von Großröhrsdorf, querdurchlochter Schuhleistenkeil; Oelsen, kleiner quer durchlochter Schuhleistenkeil; Oelsengrund, Ortsteil von Breitenau, Steinbeil(e?). Kreis Reichen bach: Hauptmannsgrün, Schneidenteil einer Flachhacke (G. Billig, Urgeschichte des Vogtlandes, S. 36); Neumark, Flachbeil. Kreis Zschopau: Zschopau, Flachhacke; Axthammer mit zusammen gekniffenem Nacken (?). Kreis Zwickau: Neuschönburg, Ortsteil von Ortmannsdorf, durchlochte Hacke; Schönfels, „Steinhammer“. Dazu neuerlich Auerswalde, Kreis Karl-Marx-Stadt, trapezförmiges Flachbeil.